Düsteres modernes Märchen

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loralai Avatar

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Ich war bereits von der Leseprobe sehr angetan und diese endete mit einem Cliffhanger. Das hatte mich natürlich dazu getrieben, das Buch auf jeden Fall lesen zu wollen, zumal mir persönlich der Schreibstil sehr gut gefallen hat.

Alice wird sehr gut dargestellt und man erfährt Stück für Stück mit ihr gemeinsam, was es mit ihrer Mutter, ihrer Großmutter und Hazel Wood auf sich hat. Es ist spannend geschrieben und hat kein typisches Ende, wie man es sich vielleicht erhofft.
Außerdem ist es auch kein klassisches Märchen und hat nichts mit den bekannten Grimm-Geschichten gemein. Außer vielleicht ihre zeitweilige Brutalität.

Ich war sehr angenehm überrascht vom Verlauf der Geschichte und die empfand den Spannungsbogen zu keiner Zeit als überstrapaziert oder gar zu lasch. Ebensowenig war es für mich vorhersehbar, was nun passieren würde.
Für Märchenliebhaber, die sich damit intensiver beschäftigen als ich, könnte das vielleicht der Fall sein. Das kann ich schlecht beurteilen.

Ich mochte die Charaktere sehr gerne und empfand keinen als zu dramatisch dargestellt. Alice ist sich selbst in gewisser Weise ein Rätsel und die Personen, die ihr begegnen, erst recht. Da es allerdings ein modernes Märchen ist, darf eine gewisse Skurrilität nicht fehlen.
Die Sprunghaftigkeit der Mutter und die eher unübliche und leicht skurrile Lebensweise lassen einen frischen Wind durch mein Bücherregal wehen und schmücken die Geschichte gleichzeitig. Es war ein Lesegenuss und mal wieder etwas wirklich angenehm erfrischend Anderes und Neues.