Die Jagd auf Köpfe und Kunst

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melange Avatar

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Sehr viele skandinavische Kriminalschriftsteller haben eine ausdrucksstarke und einfühlsame Art zu schreiben. Leider belasten sehr viele skandinavische Kriminalschriftsteller ihre Helden mit Selbstzweifeln,  Problemen und Stress mit Kollegen und Familienangehörigen. Auch Jo Nesbos Harry Hole reiht sich in diese Kette von gefühlten Verlierern des "normalen" Miteinanders. Aber es geschehen glücklicherweise noch Zeichen und Wunder: Nesbo stellt mit Roger Brown einen Headhunter in den Mittelpunkt seines Thrillers, der glücklich mit Frau und Beruf ist, Erfolg hat und nebenbei ein Hobby pflegt: Schöne Gemälde. Obwohl Brown ein arrogantes und kriminelles Gehabe an den Tag legt, kommt der Leser nicht darum herum, eine gewisse Sympathie für diesen Selfmade-Man zu empfinden. Das ist der Verdienst von Jo Nesbos humorvoller Art, Roger Brown und sein Umfeld zu umschreiben.

Zum Hörbuch: Ein anderer Abschnitt des Buchs wird von einem Sprecher interpretiert, der es meisterlich schafft, mit seiner Stimme zwei Figuren vor dem geistigen Auge seines Zuhöreres entstehen zu lassen. Dieser Fakt hat mich sehr beeindruckt.