Doppellleben

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buecherfan.wit Avatar

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Die Leseprobe beginnt mit einem Prolog. Der Ich-Erzähler hängt nach einem schweren Unfall  kopfüber in dem zerstörten PKW. Alle anderen sind schon tot. Er muss sich beeilen, seine Geschichte zu erzählen, denn auch er wird in Kürze sterben. 

Es geht um den überaus erfolgreichen Headhunter Roger Brown, der aber unter Komplexen leidet - er  sieht seine eigene Jämmerlichkeit und all seine Schwächen  und vergleicht sich mit seiner schönen Frau Diana, einer Galeristin. Er kann noch immer nicht begreifen, warum sie ihn geheiratet hat und dann sogar bei ihm bleibt. In der Leseprobe wird der Leser Zeuge eines Gesprächs mit dem Bewerber Jeremias Lander, den er mit dem neunstufigen Verhörmodell des FBI in die Enge treibt. Obwohl der Bewerber den Job, um den er sich beworben hat, nicht bekommen wird, horcht Brown ihn gründlich aus und erkundigt sich auffällig nachdrücklich nach Kunstschätzen in seinem Haus. Hier deutet sich an, dass dieser Headhunter nicht so ist wie andere. Aus der Buchbeschreibung geht hervor, dass er im Nebenberuf Kunstdieb ist. Das ist ein ungewöhnlicher Ansatz. Der Leser möchte wissen, was ihn dazu bewogen hat, sich durch illegale Betätigungen ein einträgliches Zubrot zu verdienen. Die Charakterisierung des Protagonisten, aber auch der anderen Figuren, ist sorgfältig und überzeugend. Der Leser will außerdem wissen, wie es zu der Katastrophe gekommen ist, mit der der Prolog beginnt und was die rätselhafte Äußerung "Die weiße Prinzessin existiert nicht mehr, ich bin ein Mörder" zu bedeuten hat. Ein ganz anderer Nesbo, aber ein guter!