Solider Thriller

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mannuberbord Avatar

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Michael Manns Rückkehr in die Welt von „Heat“ ist fast genauso so cinematisch wie sein Film von 1995, der heute als Klassiker des Crime Thrillers schlechthin gilt – dabei handelt es sich um ein Buch. Mit der Unterstützung von Meg Gardiner erzählt er die Geschichten von zentralen Figuren aus dem Film. Der Roman springt durch die Zeit, ist ein Prequel und ein Sequel zugleich. In hohem Tempo erleben wir, wie sich die Wege von Räubern und Polizisten immer wieder kreuzen, als Jäger und Gejagte auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes. Die Kapitel sind kurz und voller Spannung, in einem lakonischen Ton geschrieben. Während der Lektüre beschleicht einen das Gefühl, ein Drehbuch zu lesen – kein Wunder, will Mann „Heat 2“ doch auch verfilmen. Leider ist der Plot etwas zu nahtlos konstruiert. Manche Entscheidungen, die die Figuren treffen, wirken eher durch die Notwendigkeit der Handlung motiviert. Auch kippen die Dialoge vor allem im letzten Drittel des Buches ins Schwülstige, zudem sind die Frauenfiguren unterentwickelt. Ein solider Thriller, der an die Höhen der filmischen Vorlage nicht herankommt.