Kluger Lebensratgeber und spannender Abenteuerroman

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Francois Lelords Bücher sind unterhaltsame Lebensratgeber. Klug und einfach erklären sie dem Leser die Dinge der Welt. Glück, Liebe, Zeit oder eben Freundschaft. Wie im soeben erschienenen “Hektor und das Wunder der Freundschaft”. Wobei man in diesem Fall auch von einem Abenteuerroman à la James Bond reden könnte, was Tempo und Gefahr betrifft. Aber auch der hatte ja immer eine passende Lebensweisheit auf den Lippen.

 

Hektor, der französische Psychiater, bekommt in seiner Praxis beunruhigenden Besuch. Eine asiatische Sicherheitspolizistin sucht nach seinem Freund und stellt beunruhigende Fragen. Edouard soll einer ausländischen Bank 300 Millionen Dollar gestohlen haben. Hektor weiß nicht, wo sein Freund sich aufhält. Eine mysteriöse Weihnachtskarte war das letzte Lebenszeichen. Aus Sorge um ihn, macht er sich auf die Suche. Nicht ahnend, dass er dabei nicht nur sich und seine Familie sondern auch einen international berühmten Star in große Gefahr bringt.

 

Wie schon auf seinen bisherigen Reisen, ist Hektor auch diesmal auf der Suche. In Geheimagentenmanier spürt er nicht nur seinem seinem Freund Edouard sonder auch dem Wesen der Freundschaft nach. Was ist das eigentlich, die Freundschaft? Was macht sie aus? Was festigt sie? Was gefährdet sie? Seine Gedanken notiert er in 22 Beobachtungen, die am Ende des jeweiligen Kapitels kursiv aus dem Text hervorgehoben werden und am Ende des Buches noch einmal komplett in ihrer Reihenfolge stehen.

 

Die Beobachtungen eignen sich gut dazu, selber Überlegungen zur Freundschaft anzustellen. Für mich war die Lektüre daher nicht nur spannend sondern auch lehrreich. Lelord hat die Fähigkeit in einer einfachen und klaren Sprache komplizierte Zusammenhänge verständlich zu machen. Man muss sich das so ähnlich wie bei der Sendung mit der Maus vorstellen. Diese ist für Kinder konzipiert, hilft aber auch vielen Erwachsenen weiter. Andersherum funktioniert das mit Lelord. Seine Bücher richten sich an Erwachsene, aber auch ein Kind könnte mit seinen Erklärungen verstehen, wann es sich bei einem Freund um einen Freund handelt.

 

Um auf den Gedanken vom Beginn zurückzukommen. Lelords Bücher sind nicht nur Lebensratgeber sondern auch Lebensbegleiter. Gerade sein erstes Werk “Hektors Reise oder die Suche nach dem Glück” habe ich nicht nur einmal, sondern immer wieder gelesen. Seine einfachen Lebensweisheiten machen es leichter, “den Wald vor lauter Bäumen” zu sehen, wenn man gerade das Gefühl hat genau das nicht zu schaffen. Und sie eignen sich auch hervorragend als kluge Zitate für Geburtstagskarten oder ähnliches.