Informatives Kochbuch, das mit gesunden Rezepten besticht

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Das Cover finde ich an sich recht gelungen, weil ich das Gericht auf dem Cover sehr ansprechend, gleichzeitig aber auch gesund und ausgewogen aussieht. Ich bin allerdings kein großer Fan davon, dass die Autoren auch auf dem Cover abgebildet sind, ich verstehe zwar, warum es hier gemacht wird, finde es aber unnötig, schließlich werden deren Expertisen auch im Buch noch genauer angesprochen, deswegen muss das nicht auf dem Cover verdeutlicht werden.

Der Aufbau des Kochbuches finde ich sehr gelungen. Zunächst wird genauer erläutert, was Ayurveda überhaupt ist und inwiefern diese Heilmethode ergänzend zu einem gesunden Leben beitragen kann. Mir gefiel gut, dass nicht so getan wird, als wäre dies die ultimative Lösung für alle gesundheitlichen Probleme, sondern immer wieder darauf verwiesen wird, dass Ayurveda viel mehr auf pflanzlichen Heilmethoden aufbaut und eben kein Hokuspokus ist. Man merkt richtiggehend die Begeisterung für die vedischen Lehren, sodass dieser Funken auch ohne Probleme auf einen selbst überspringt und man dadurch sehr gespannt darauf ist, mehr darüber zu lernen. So gefiel mir vor allem die Übersichten zur Organisation des Tages, einfach weil dadurch zwar ein sehr stark idealisierter Tag eingezeichnet ist, der im Alltag nicht immer umsetzbar zu sein scheint, der für mich aber eine schöne Anregung bietet, so einen idealen Tag laut der vedischen Lehre einmal auszuprobieren. Mir sind die allgemeinen Ausführungen allerdings etwas zu lang und zu ausführlich. Mir ist natürlich bewusst, dass es sich bei diesem Buch nicht um ein reines Kochbuch handelt, sondern es vielmehr allgemein um die ayurvedische Heilkunst geht. Dennoch war es mir an manchen Stellen doch ein wenig zu ausführlich, weil für mich eben vor allem die Rezepte von Interesse waren, für andere Menschen, die sich mehr mit diesem Lebensstil auseinandersetzten wollen, sind aber diese Kapitel vermutlich ebenfalls von großem Interesse.

Die Organisation der Rezepte finde ich allerdings sehr gelungen. So werden zunächst einmal die Grundrezepte zu Ghee, einer Süßrahmbutter, und einer einfachen Gemüsebrühe erklärt, bevor dann Rezepte zum Frühstück, zum Mittagessen, für Zwischendurch, zum Abendbrot und in etwas Süßes aufgeteilt sind. Dabei gefällt mir vor allem, dass es immer wieder gute Tipps gibt, wie man bestimmte vedische Methoden in den Alltag integrieren kann. Beispielsweise dass man morgens natürlich Kaffee trinken könne, wenn man einfach ein paar Messerspitzen Kardamom hineingibt, um seinen Körper nicht zu übersäuern. Ich mochte gerade diese praktischen Tipps wirklich gerne, weil man sonst häufig das Gefühl hat, an Kleinigkeiten zu scheitern, die durch die neue Ernährungsweise verboten sind. Das ist hier nicht der Fall, weil eben nichts wirklich verboten ist, sondern einem eher Anregungen gegeben werden, wie man dennoch der Lebensweise entsprechen kann. Zudem ist es wirklich super, dass viele der Rezepte entweder vegetarisch oder vegan sind, einige zuckerfrei und andere auch glutenfrei. Dadurch finden auch Menschen, die sich auf oder andere Weise ernähren wollen oder aufgrund von Allergien müssen, das richtige Rezept für sich. Die Fotos zu den jeweiligen Gerichten sehen immer perfekt angerichtet aus, gleichzeitig aber auch wirklich lecker, sodass man das ein oder andere gerne mal nachkochen würde. Dabei ist es auch sehr hilfreich, dass alle Zutaten sehr übersichtlich aufgelistet sind, ich hätte mir allerdings eine ungefähre Zubereitungszeit gewünscht, einfach weil man bei eher unbekannten Gerichten sehr schlecht einordnen kann, wie lange man wirklich dafür benötigt.

Alles in allem finde ich die Beschreibungen der ayurvedischen Kochkunst und des vedischen Lebens an sich wirklich interessant, auch wenn mir einiges etwas zu ausschweifend erzählt wird. Die Rezepte an sich sind auf jeden Fall anders und bieten auch eine gewisse Vielfalt für Menschen, die sich vegan oder glutenfrei ernähren, allerdings fehlen mir hierbei ein wenig die Zeitangaben. Dennoch finde ich einiges wirklich interessant und werde bestimmt das ein oder andere nachkochen, selbst wenn ich nicht vollkommen in den Lebensstil eintauchen werde.