Lecker, wenn’s dann auch noch gesund ist …

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Ayurveda, da klingt ganzheitlich und gesund ja automatisch mit und somit vielversprechend, aber auch ein wenig kompliziert, vielleicht gar freudlos? Welche Assoziation wird nach der Lektüre überwiegen?
Professor Dr. Dietrich Grönemeyer ist mehr als ausreichend bekannt, auch dafür, sich schon lange für ganzheitliche Medizin zu engagieren. Für dieses Buch hat er sich Unterstützung von Volker Mehl geholt, einen bekannten Ayurveda-Koch. Das Buch wird eingeleitet mit einer Übersicht über die Heil- und Kochkunst des Ayurveda, hier werden Themen angesprochen wie, dass der Mensch keine Maschine ist, dass es sich bei Ayurveda (auch) um ein Kulturgut handelt, aber auch eine Portion Selbtliebe dazugehört. Anschließend geht es darum, was Ayurveda eigentlich bedeutet, was es mit der vedischen Wissenschaft auf sich hat oder die Anatomie des Ayurveda, zugrunde liegende Bioprinzipien. Dann geht es um Ernährung als Medizin und hier etwa die Heilkraft von Lebensmitteln sowie die Auswirkungen der Ernährung auf die Bioprinzipien bzw. wie sich ein Überfluss einer „Geschmacksrichtung“ zeigt und welche Lebensmittel dann gegenwirken können. Damit steht die Basis für das Verständnis grundsätzlich. Bevor Volker Mehl mit den Rezepten loslegt, gibt es auch von ihm zunächst kurze grundlegende Hinweise zu einer heilsamen Ernährung und Ernährungstipps. Der Rezeptteil beginnt mit Grundrezepten (toll, Ghee nicht kaufen, sondern selbst machen) und schließt an mit den nach den Tageszeiten folgenden Mahlzeiten. Den krönenden Abschluss bilden Getränke und Süßes. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch Hinweise zu weiterführender Literatur.
Sowohl das Buch selbst als auch die Rezepte sind GU-typisch sehr strukturiert aufgebaut, die Fotos der Gerichte zerstreuen jeden Verdacht, dass ayurvedische Ernährung freudlos sein könnte. Icons, die für das Bioprinzip stehen und für die Tageszeit, zu der man die Mahlzeit zu sich nimmt, kennzeichnen die Gerichte und sorgen für Übersicht; zusätzlich finden sich Angaben, ob ein Gericht vegetarisch, zuckerfrei oder ähnlichen Ernährungsgewohnheiten/-präferenzen entspricht. Den einleitenden Teil könnte man als langweilig empfinden, aber bei einer ganzheitlichen Herangehensweise kommt man darum eben nicht herum. Rezepte wie Apfel-Gewürz-Blinis mit Apfel-Schoko-Ingwer-Kompott, Ginger but no chicken Sri Lanka Style oder Blaubeer-Basilikum-Muffins lassen einem sofort das Wasser im Munde zusammenlaufen und landen postwendend auf der „dringend ausprobieren“-Liste. Für alle, die nicht schon beim Gedanken an Ayurveda die Augen verdrehen und sich mit dieser Ernährungsweise beschäftigen möchten, ist dies auch wegen des Theorieteils ein guter Einstiegspunkt.