Als Tilde im Sterben liegt, kommt die ungleiche Famillie zusammen und Konflikte sind natürlich schon vorprogrammiert. Neben einer sehr interessanten Familiengeschichte enthält das Buch auch eine politische Komponente, die aktuelle umstrittene Themen aufgreift. Dabei überträgt die Autorin politische Ansichten und Überzeugungen geschickt auf die Mitglieder des Ahrens-Clans und schafft dadurch eine brisante Familiendynamik, die die sich abzeichnende Spaltung der gesamten Nation widerspiegelt. Obwohl die fiktive 'Bürger Union' erschreckend real und aktuell wirkt, mutet die Situation trotzdem seltsam dystopisch und unwirklich an, eben auch weil die Geschichte in der nahen Zukunft spielt. Hat die Pandemie womöglich den perfekten Nährboden für eine neue nationalistische Gesellschaft geschaffen? Eine ungemütliche Vorstellung, und ich bin gespannt zu welchem Ergebnis die Autorin in ihrem Buch kommt.