Fulminanter Debütroman!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
gaudbretonne Avatar

Von

Sarah Höflich legt mit „Heimatsterben“ einen Text vor, der vom ersten Satz an fesselt: Nachdem Tilde Ahrens - eine betagte Dame - gestürzt ist, liegt sie im Sterben. Ihre Familienmitglieder, die normalerweise alle ihre eigenen Wege gehen, treffen aufeinander. Hierzu gehören die Enkelinnen Hanna und Trixie, die grundverschieden sind. Außerdem ist Trixie mit Felix Graf von Altdorff verheiratet, dem Kanzlerkandidat der nationalistischen Partei BürgerUnion. Ein Familiendrama zeichnet sich dadurch bereits ab und geht nahtlos in ein real wirkendes gesellschaftliches Horrorszenario über, das brandaktuell erscheint. Es geht um neue rechtspopulistische Strömungen, die nicht nur das Land, sondern auch die Familie zu zerreißen drohen.
Daneben erfährt der Leser aber auch Teile der Geschichte von Tildes Jugend, die ihr noch heute in beängstigenden Träumen begegnet.
Die Spannung ist auf allen Ebenen gegeben und der Text entwickelt sich so zu einem Pageturner der Extraklasse, zumal es sich nicht nur um eine einfache politisch und gesellschaftlich spannende Geschichte handelt, sondern sie auch literarisch-stilistisch ein hohes Niveau aufweist. Die Leseprobe setzt insofern die Messlatte sehr hoch an. Ich würde mich gerne davon überzeugen, dass der gesamte Roman dem gerecht wird. Er könnte so zu dem Lesehighlight des Sommers werden: brandaktuell, bedeutungsschwer, spannend und gleichzeitig poetisch!