Beklemmende Zukunftsvision

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tatjanazuboff Avatar

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Die 1979 geborene und in Köln lebende Sara Höflich wurde bekannt als Drehbuchautorin und Produzentin für die UFA. Mit Heimatsterben legt sie ihren ersten Roman vor.

Heimatsterben ist eine spannende Geschichte, die in nicht allzu ferner Zukunft spielt und welche auf durchaus beängstigende Weise beschreibt in welche Richtung sich Deutschland entwickeln könnte, aber natürlich nicht zwingend muss. Aber dennoch: Könnte sich die Geschichte wiederholen?

Es geht in der Erzählung um die junge In Amerika lebende Journalistin Hanna die ihrer 1926 geborenen Großmutter Tilda auf deren Totenbett verspricht, den Zusammenhalt Familie zu bewahren..

Dabei muss Hanna erfahren dass das sich das als schier unmögliche Aufgabe herausstellt, denn zu unterschiedlich sind die politischen Anschauungen, Lebenskonzepte und Interessen der einzelnen Familienmitglieder.

Um aber trotzdem ihr Versprechen einzulösen handelt Hanna schließlich sogar entgegen ihrer eigenen Überzeugung und gerät so in den Sog politischer Machenschaften.

Ohne vorab zu viel zu verraten darf man aber sagen, dass sich das Buch schließlich zu einem spannenden Politthriller entwickelt.

Was das Buch zu einem wichtigen Kommentar zur gegenwärtigen Situation, nicht nur der in Deutschland, macht ist die Beschreibung, wie die verschiedenen Ansichten über Politik und Weltanschauung die Gesellschaft spalten - und nicht nur das, sondern wie dadurch auch Familienbande auseinander gerissen werden können. An der Geschichte Hannas sieht man außerdem, wie dieser Riss durch einzelne Personen gehen kann und sie potentiell innerlich spalten.

Sara Höflich schafft mit ihrer Sprache, eine spannende Geschichte zu erzählen die den Leser bis zur letzten Seite in Atem hält. Die Charaktere sind gut durchgezeichnet, die Geschichte klar erzählt. Der im Buchdeckel dargestellte Familienstammbaum muss allerdings immer wieder mal zu Rate gezogen werden um die einzelnen Personen im Buch auseinander zu halten.

Fazit: das Buch ist absolut empfehlenswert, denn es erinnert uns daran, wie fragil unsere Gesellschaft ist, wie unterschiedlich die Auffassung unserer Werte sein kann, wie leicht jeder einzelne in das falsche Fahrwasser geraten kann.