Eine Geschichte, deren Sog man sich nicht entziehen kann

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sonnenschein2016 Avatar

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Am Anfang war ich sehr irritiert, was das Cover mit dem faulen Apfel anbelangt.. Bezüglich des faulen Apfels- wenn man das Buch liest und umso weiter man in die Geschichte abtaucht, umso mehr versteht man dann, was der faule Apfel mit dieser zu tun hat. Ich finde es gut gemacht!
Vermutlich hätte ich diesem Buch in einer Buchhandlung nach einem ersten Blick, keiner weiteren Beachtung geschenkt, aber ich muss gestehen, ich bin froh und dankbar, dass ich es lesen durfte.

Der Roman entführt den Leser auf eine Zeitreise in das Jahr 1945, wo Tilde mit ihrem kleinen Säugling, als einzige der Familie den Krieg, bzw. die Flucht, wenn auch nur knapp, überlebt. Der Anfang einer Familiengeschichte, die in Rückblicken den Leser immer mehr verstehen lässt, warum manche Sachen sich so entwickelt haben. Der Roman selber spielt in der Zukunft, im Jahre 2023. Unterteilt ist dieser in Herbst/Versuchung, Frühling/Widerstand und Winter/Flucht. Am Anfang des Buches, gibt es einen Stammbaum, den ich, gerade am Anfang sehr oft genutzt habe. Das fand ich echt Prima und sehr hilfreich.

Der Schreibstil der Autorin hat sich leicht und flüssig lesen lassen. Was hier sehr hervorsticht ist, das sie es, trotz das sich viel auf der politischen Ebene abspielt, es schafft, den Leser für sich zu gewinnen. Durch die gut dargestellten und unterschiedlichen Perspektiven der Sichtweisen, hat sie einen solchen Sog auf mich als Leserin ausgeübt, dass man sich diesem nicht mehr entziehen kann.

Erschreckend realistisch, schildert die Autorin, welche Macht die Politik hat und was das alles auslösen kann. Zwischen Intrigen und den nacheifern von Idealen wird dem Leser hier eine packende Geschichte präsentiert, die einem sicher nicht so leicht los lassen wird.
Immer wieder musste ich das Buch zur Seite legen um das gelesene sacken zu lassen, um zu begreifen- um nachzuvollziehen was da passierte und hoffe und bete für uns, besonders für unsere Kinder, das sie dieses Szenarium niemals erleben müssen.


Fazit:

Ein Buch gegen das Vergessen und dem Erinnern, das es niemals wieder so werden soll.
Ganz großartige Leistung♥
5 Sterne!