Beeindruckend

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annajo Avatar

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Yaa Gyasi entführt den Lesern schon mit den ersten Zeilen ins kolonialisierte Ghana des 18. Jahrhunderts. Ohne ihnen eine verklärte Exotik zu geben, schildert sie völlig natürlich die Lebensumstände in Effias Dorf, erzählt von Polygamie und häuslicher Gewalt, von zwischenmenschlichen Beziehungen und alltäglichen kleinen Intrigen. Doch eine dieser Intrigen führt Effia weg aus ihrem Dorf, an die Seite eines Weißen, der sie zur Frau nimmt. Auch das Leben im Dorf schildert die Autorin mit einer Natürlichkeit als wäre man dabei. Gemeinsam mit Effia staunt man über die Sitten und Ansichten der Weißen und empfindet es selbst fast schon als normal, Wurzeln unter das Bett zu legen, um eine Schwangerschaft zu beschwören. So gut lässt die Autorin den Leser sich einfühlen und hineinversetzen. Und gemeinsam mit Effia und den anderen "Dirnen", spürt man den leisen Horror, wenn die Rede von den Sklaven in den Verliesen ist.

Diese Leseprobe hat mich restlos begeistert und schon jetzt vom Können der Autorin überzeugt. Die Tage zwischen Leseprobe und Verlosung (oder auch Erscheinungstag) werden eine Qual sein, denn ich möchte dieses Buch definitiv weiterlesen. Denn die Autorin hat mich bereits eng mit Effia und der Geschichte verbunden.