Sklavenhandel der Goldküste - menschenverachtend lukrativ

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Seitdem ich für ein berufliches Projekt ein halbes Jahr in Ghana, der ehemaligen Goldküste, gelebt habe, lässt mich dieses Land nicht mehr los. Eine Neuerscheinung einer ghanaischen Autorin, welche zumindest zum Teil auch in Ghana spielt, ist daher schlicht ein Muss für mich.

Durch mein Hintergrundwissen zu Ghanas Geschichte, welche dramatische Phasen intensiven Sklavenhandels mit einschließt, lese ich schon in der Leseprobe rasch heraus, welche psychologische Komponente das Einfangen und Verschiffen von Menschen für die damalige Bevölkerung hatte. Da wird nicht umsonst wortwörtlich vom Wert der menschlichen Tiere gesprochen.

Im Fokus des Buches steht das Mädchen Effia. Da die Ghanaen ihre Kinder nach dem Wochentag benennen an dem das Kind geboren wurde, handelt es sich also um ein an einem Dienstag geborenes Mädchen. Sie scheint innerhalb und außerhalb ihrer Familie eine gute Beobachterin zu sein. Sie erwähnt die Festung, die Anwesenheit der britischen Kolonialkräfte und eben den beängstigenden Handel mit Menschen.

Der Buchbeschreibung nach wird nur ein Teil dieses Buches weiterhin in Ghana spielen, ein größerer Teil wohl in den USA. Die in Ghana geborene und in den USA aufgewachsene Autorin Yaa Gyasi wird so ihr eigenen kulturellen Einflüssen beider Kontingent konkret einfließen lassen. Die Echtheit aus beiden Kulturen lockt mich an diesem Roman sehr.