Toll!

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Ich lasse mich gerne von Büchern in andere Zeiten und Länder entführen. Ghana im 18. Jahrhundert ist mir völlig unbekannt und in diesem Buch wird es doch sehr lebendig. Effia nimmt ihr Leben und die von ihrer Mutter initiierte Heirat mit einem weißen Sklavenhändler relativ gelassen hin - sie kennt es ja aus ihrem Umfeld nicht anders. Als schwarze Frau ist sie auf der untersten Stufe (vielleicht höchstens noch eine Stufe über den Sklaven) - trotz Heirat eine Dirne. Das ist alles eigentlich sehr schlimm, aber wirkliche Traurigkeit oder Mitleid kommt nicht auf, da der Text keinen Vorwurf erhebt, gleichzeitig Effias Situation aber auch nicht verharmlost. Der schmale Grad zwischen diesen beiden Sichtweisen ist von der Autorin grandios getroffen.
Ich würde gerne mehr lesen und auch Effias unbekannte Schwester kennen lernen.