Ein herrliches Mosaik über das Suchen und Finden von Heimat

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Die ghanaische Debutautorin Yaa Gyasi hat mit ihrem Buch „Heimkehren“ einen beeindruckenden Roman geschrieben, der den Leser in verschiedene fremde Welten führt und dem doch immer das Thema der eigenen Wurzeln zu Grunde liegt.

Ausgangspunkt ist Ghana im 18. Jahrhundert und der Roman beginnt mit den Geschichten von Effia und Esi, zwei Halbschwestern, die sich nie kennen lernten und deren Leben auch völlig unterschiedlich verlaufen. Von ihnen ausgehend, beschreibt jedes Kapitel das Leben eines ihrer Nachkommen bis hinein in die Gegenwart. Es sind Szenen aus Stammeskämpfen und der Sklaverei, Szenen die über Baumwollplantagen und durch Harlem bis ins moderne Ghana führen. Gekonnt schaut die Autorin dabei zurück und webt Erinnerungen in ihre Geschichten ein, sodass die kurzen Kapitel über ihre Figuren ganzheitlich rund wirken.

Gyasis schafft es zu fesseln, sie reflektiert so wunderbar Gedanken und Emotionen ihrer Protagonisten und ihr gelingt es schwere Themen wie Sklaverei und Diskriminierung wertungsfrei darzustellen. Die Geschichten der einzelnen Familienmitglieder bilden am Ende ein wunderbares Mosaik afrikanischer Geschichte. Sie bilden ein großes Ganzes über das Suchen, Finden und Behalten von Heimat und hinterlassen ein wohliges Gefühl beim Leser.