Eine fesselnde Familiengeschichte

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klara fall Avatar

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Ich war schon von der Leseprobe sehr angetan, da das Buch ein spannendes und in derzeitigen Literatur Thema behandelt. Um den Plot einmal ganz kurz zu umreißen: zwei Schwestern im Ghana des 18. Jahrhunderts wissen nichts voneinander, die eine und ihre Nachkommen müssen ständig ums Überleben kämpfen (u.a. müssen sie auch als Sklaven arbeiten), die andere heiratet "in gute Verhältnisse" und profitiert vom Sklavenhandel. Wie sich das für die Schwestern und ihre nachkommenden Generationen auswirkt, erzählt die Autorin meisterhaft in ihrem Debütroman (!). Der Titel "Heimkehr" beinhaltet die Frage, wann diese Menschen eine Heimat und ihre Identität finden, wo sie ihren Platz zum Leben finden - auch wenn sie unter Bedingungen aufwachsen, die ihnen dies nicht zugestehen wollen.
Wir lesen von sieben bis acht Generationen und wechseln dabei von Kapitel zu Kapitel den Kontinent - die eine Schwester lebt in besten Verhältnissen in Ghana, die andere wird in die Sklaverei in die USA verkauft. Die vorgestellten Figuren gehen einem unterschiedlich nahe, die einen sind sympathisch, andere blieben mir fremd - gemeinsam ist ihnen jedoch allen, dass sie hervorragend gezeichnet sind. Das Buch ist keine leichte Kost, manchmal fiel es mir etwas schwer, den Erzählsprüngen zu folgen, die die Autorin vornimmt - es wird ein Zeitspanne von ca. 300 Jahren auf unterschiedlichen Kontinenten behandelt. Trotzdem ein tolles Buch, das sehr edel aussieht, und auf jeden Fall lesenswert ist. Besonders schön fand ich, dass es auch verdeutlicht, welche Relevanz Geschichte und v.a. die Schilderung von Geschichte auch heute noch für uns hat.