Sieben Generationen – Lebendige Geschichte zwischen Afrika und Amerika

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kleinerdrache Avatar

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„Heimkehren“ von Yaa Gyasi beginnt in Ghana im 18. Jahrhundert bei den Halbschwestern Effia und Esi, die sich nie kennen lernen. Effia wird von ihrer Stiefmutter großgezogen, welche sie nie akzeptiert hat und möglichst schnell an einen weißen Sklavenhändler verheiratet hat. Esi wird als Sklavin schleppt und gelangt nach den unvorstellbar unmenschlichen Zuständen im Verlies der Sklavenfestung in Ghana von Regen in die Traufe, auf die Plantagen der Südstaaten. Von den beiden Schwestern ausgehend wird über sechs Generationen das Schicksal von jeweils einem Nachkommen beider Blutlinien bis in die Gegenwart erzählt.

Schon das Cover des Schutzumschlags sticht, obwohl schlicht gehalten, ins Auge. Auf schwarzem Hintergrund sieht man eine orangene Flamme und türkisgrüne Wellen. Feuer und Wasser standen für mich gleich als Symbole für gegensätzlichen Schicksale von Effia und Esi und ihren Nachkommen. Auch im Buch wird diese Symbolik wieder aufgegriffen. Unter dem Umschlag kommt ein hochwertiges weißes Hardcover zum Vorschein, wo auf dem Rücken in schwarz Verlag, Titel und Autor eingeprägt sind. Abgerundet wird das ganze mit einem orangem Lesebändchen.
Das Buch selber hat 413 Seiten und ist in 14 Kapitel aufgeteilt, wobei jedes Kapitel das Schicksal von einer Person erzählt. Ganz hinten im Buch befindet sich auch noch ein Stammbaum, welcher ganz praktisch ist um über die sieben Generationen hinweg nicht die Übersicht zu verlieren.

Die junge Autorin Yaa Gyasi hat es mit ihrem Debütroman gleich geschafft Kritiker und Leser zu überzeugen und erhielt unter anderem die Auszeichung „5 under 30“ der National Book Foundation. Auch die deutsche Übersetzung ruft Begeisterung hervor. Von Anfang an hat mir die klare, ausdrucksstarke Sprache sehr gut gefallen. Man wird sofort in den Bann der Geschichte gezogen und kann ganz in die einem ost so fremde Welt eintauchen. Dadurch das jeder Person nur ein Kaptiel gewidmet ist erlebt man hauptsächlich einen Abschnitt aus ihrem Leben. Am Anfang hat mich dies ein wenig irritiert, vor allem weil die einzelnen Kapitel so gut geschrieben sind, dass man gar nicht möchte das sie aufhören. Aber am Ende muss ich sagen, dass sich die Kapitel toll zu einer dich gewobenen Geschichte zusammengesetzt haben. Es gibt viel Raum die Gedanken schweifen zu lassen und die Geschichte im Kopf weiterzuspinnen, aber es bleiben am Ende trotzdem keine großen Fragen offen. Alles in allem ist Yaa Gyasi‘s erster Roman „Heimkehren“ ein fesselnder Roman, der einem Geschichte lebendig näherbringt.