Thomas Mann

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Wer hier meint, eine schlichte Biografie zu lesen, ist getäuscht. Es ist ein sprachlich in die Tiefe gehendes Buch, das volle Konzentration erfordert. Als in Deutschland Hitler die Herrschaft übernahm, immigrierten viele Künstler in die USA. Im sonnigen Florida fanden sie eine neue Heimat, allen voran Thomas Mann mit seiner Familie. Hier trafen sich Feuchtwanger, Brecht, Döblin, Baum, Weigel, Aderno und so manche andere, diskutierten, sprachen über ihre verlorene Heimat, feierten ausgelassen und sagten sich auch gegenseitig ihre Meinung. Thomas Mann hielt Vorträge und wendet sich gegen die Propaganda Deutschlands. Hier rezitierte er über Luther und Dürer, hielt sich mit seiner eigenen Meinung nicht über den Berg. Es entstand Faust, wo er all seine Resignation, die Liebe nach seiner verlorenen Heimat hineinwob. Doch bei all seinen Werken blieb er ein altmodischer, steifer Mensch. Martin Mittelmeier versucht uns das Geschehen und den Aufenthalts Manns in Amerika in diesem Buch näher zu bringen und zu erläutern. Doch ganz gelingt es ihm oder auch keinem anderen nicht, das wirkliche Wesen von Thomas Mann näherzubringen, der mit den Buddenbrooks und dem Zauberberg bleibende Werke der Literatur geschaffen hat. Nur ein kleiner Teil seiner Zeit in Südkalifornien, die politische Einstellung und das Schaffen seiner Kunst können wir hier erfahren. Sehr gut finde ich die Anmerkungen am Ende des Buches, wie es den Zeitgenossen Manns nach der Rückkehr aus dem Exil ging. Das Cover zeigt eine wunderschöne Strandlandschaft.