Thomas Mann im Exil

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leseratte1310 Avatar

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In den vierziger Jahren geht Thomas Mann wie so viele ins Exil. Mit seiner Familie lebt er in Los Angeles, das eine traumhafte Kulisse bietet. Doch innerlich bleibt Mann zerrissen. Er arbeitet und sinnt darüber, wie ein Deutschland nach den Nationalsozialisten aussehen könnte. In seiner neuen Heimat kommt er jedoch nicht so recht an. Mit Exilanten wie Adorno, Brecht, den Werfels, Feuchtwanger und anderen mehr beleuchtet er das Thema. Dabei ist man sich nicht unbedingt einig. Thomas Mann ist immer mittendrin in dieser Emigrantengruppe, doch er wird nicht nur bewundert.
Der Schreibstil des Autors Martin Mittelmeier ist anspruchsvoll und oft auch etwas langatmig. Dennoch ist es eine interessante Lektüre, die einen Eindruck vom Leben der vielen bekannten Personen im Exil vermittelt. Obwohl sie in Los Angeles doch komfortabel leben, fühlen sie sich entwurzelt und hadern mit dem Schicksal, das sie dorthin verschlagen hat.
Ich habe viel Neues nicht nur über Thomas Mann erfahren, sondern auch über viele andere bekannte Persönlichkeiten. Doch immer steht Mann im Vordergrund. Er ist ein großer Schriftsteller, der immer weitergearbeitet und seine kritische Stimme erhoben hat. Aber auch er hatte seine Schwächen.
Dieses Buch ist keine leichte Lektüre, aber mich hat sie überzeugt.