Thomas Mann im Exil
Das Buch „Heimweh im Paradies“ beschreibt Thomas Manns Zeit in Kalifornien. In „Seven Palms“ findet die Familie eine neue Heimat. Für Mann ist der wichtigste Raum das Arbeitszimmer, in dem er seinen letzten „Josef-Roman“ beenden kann und „Doktor Faustus“ schreibt. Das Cover vermittelt einen Eindruck von der schönen Strandlandschaft. Er trifft sich mit den anderen Exilanten: Brecht, Döblin, Schönberg oder Adorno. Martin Mittelmeier schildert einige Zusammenkünfte in kurzen Kapiteln und erwähnt auch die Streitgespräche unter den Künstlern. Nach der Machtübernahme Hitlers flüchteten viele Schriftsteller und Musiker in die USA . (Kleine Anmerkung: Auf Seite 20 schreibt der Autor „Hitlers Einmarsch in Prag im März 1940 und der Beginn des Ersten Weltkrieges durch den Einmarsch in Polen“ wurde wohl vom Lektor übersehen). Der Autor beschreibt auch die Maßnahmen der amerikanischen Regierung nach ihrem Kriegseintritt gegenüber den Immigranten. Zusammen mit Bruno Frank setzt sich Thomas Mann vor dem Tolan-Komitee für die deutschen Einwanderer ein. Im Gegensatz zu den japanischen Bürgern, die in Internierungslager gebracht werden, sind die Deutschen nur Maßnahmen einer Ausgangssperre ausgesetzt. Mann verfasst auch regelmäßig kurze Ansprachen an die Deutschen, um sie aufzurütteln. Ein Kapitel widmet der Autor dem Bruderzwist und ihre Annäherung anlässlich Heinrichs 70. Geburtstag. Der Schreibstil ist teilweise langatmig und schwierig zu lesen. Ich empfehle es allen die gerne über Thomas Manns Jahre in den USA lesen möchten.