Bis zum Ende spannend

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gesil Avatar

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Nach der Scheidung von seiner Frau Sandra lebt der Kinderarzt Jesse Berg für seinen Beruf und seine kleine Tochter Isabelle. Bis eines Tages Isabelle entführt und Sandra ermordet wird.

Die Suche nach seiner Tochter und dem Mörder seiner Ex-Frau führen Jesse zurück in die Vergangenheit und ins Heim Adlerhorst, wo Sandra und er sich einst begegnet sind.

Doch Jesse ahnt nicht, wie weit zurück die Anfänge für die aktuellen Geschehnisse wirklich liegen und durch welche persönliche Hölle er wird gehen müssen, um seine Tochter zu retten.

Nach „Der Schock“ ist „Heimweh“ der zweite Psychothriller von Marc Raabe, den ich gelesen habe. Und er hat mir sehr gut gefallen.

Jesse Berg ist ein Charakter, der mit beiden Beinen fest im Leben steht. Daran ändert auch die Scheidung von seiner Jugendliebe Sandra nichts. Neben seiner Arbeit als Kinderarzt kümmert er sich aufopferungsvoll um seine kleine Tochter Isabelle – von allen Isa genannt.

Dieses Leben wird in seinen Grundfesten erschüttert, als Isa entführt wird und Jesse Sandra daraufhin ermordet auffindet.

Auch wenn er nicht weiß, wie die einzelnen Dinge zusammenpassen, zumal er sich an die Jahre vor seinem 13. Lebensjahr nicht erinnern kann, so ist Jesse doch klar, dass er nur in Adlerhorst, jenem Heim, in dem er und Sandra aufgewachsen sind, Antworten finden kann.

Dieses Zusammenspiel zwischen den Ereignissen in der Vergangenheit und denen im „Jetzt“ fand ich sehr spannend. Dadurch, dass der Autor sowohl zwischen den Handlungszeiten als auch den -orten immer wieder wechselt, belebt er die Geschichte und ich las fieberhaft weiter, weil ich wissen wollte, wie es an der anderen Stelle weitergegangen ist. Und auch obwohl ich wusste, wer aus der Jugend von Jesse und Sandra später noch am Leben sein würde, so waren die Ereignisse in der Vergangenheit nie uninteressant, da ja dort irgendwo die Lösung für die heutige Situation liegen musste.

Als es dann tatsächlich an die Auflösung ging, war ich Anfangs verwirrt, doch der Autor schafft es, die meisten losen Enden zu verknüpfen und Fragen, die ich mir während des Lesens stellte, zu beantworten.

Interessant ist dabei die Frage oder Überlegung, inwieweit unser Gehirn uns Erlebnisse vorgaukeln kann, die real so nie existiert haben.