Ein zweites Mal durch die Hölle

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inaplaceofsolace Avatar

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"Jesse Berg ist ein erfolgreicher Kinderarzt. Frisch geschieden, kümmert er sich liebevoll um seine kleine Tochter Isa. Über seine Vergangenheit spricht er nicht. Bis plötzlich seine Exfrau ermordet und seine Tochter entführt wird. Der Täter hinterlässt für Berg eine Nachricht: Sie gehört dir nicht. Du musst sie vergessen. Berg ist klar, dass er selbst das Ziel des Anschlags ist. Eine langvergessene Schuld drängt ans Licht. Um Isa zu finden, muss er das tun, was er nie wollte: zurück in seine Vergangenheit. Zurück ins Heim. Dort hat er gelernt, sich zu wehren, und dort wäre er beinahe getötet worden. Berg nimmt die Kampfansage an. Denn für Isa würde er alles tun. Auch ein zweites Mal durch die Hölle gehen."


Nachdem ich zufällig über die Leserunde zu 'Heimweh' gestolpert war und mich der Klappentext ansprach, hatte ich auch noch das Glück, ein Leseexemplar zu gewinnen. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle!

Die Geschichte beginnt zugleich mit einer spannenden Rückblende, die einen sofort in seinen Bann zieht. Diese Rückblenden kommen im ganzen Buch immer wieder vor und heben sich durch ihre kursive Schrift vom Rest des Textes ab. Ich finde diesen Schreibstil gut gewählt, da dadurch sehr viel Spannung aufgebaut wird und man nur stückchenweise mehr über Jesses Vergangenheit erfährt und regelrecht dazu ermutigt wird, sich selber Gedanken zu machen und eigene Schlussfolgerungen anzustellen. Die Seiten sind regelrecht vorüber geflogen und ich wollte das Buch vor dem Ende eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen!

Wir begleiten Jesse und Jule, eine Freundin von Sandra, zurück in Jesses Vergangenheit, in die sie reisen, nachdem Isa entführt worden ist. Die Spuren führen zurück in sein altes Kinderheim, wo nicht alles so war und ist, wie es scheint...für Isa wird er also ein zweites Mal durch die Hölle gehen müssen.

Die Charaktere waren mir alle bildlich vor Augen bis auf Jule, die für mich teilweise unlogisch gehandelt hat. Trotz ihres Jobs (Psychologin), scheint sie in manchen Situationen nicht dementsprechend reagieren zu können und kommt daher etwas schwach herüber, meiner Meinung nach. Besonders sympathisch waren mir Jesse, Isa und Artur, der sich im Laufe der Geschichte ziemlich positiv entwickelt hat!

Während des Lesens war ich gegen Ende zwischenzeitlich etwas verwirrt und musste nach der Auflösung der ganzen Story erst nochmal nachdenken, um das ganze Verwirrspiel zu durchschauen. Es ergab wirklich erst fast am Ende alles Sinn für mich und so muss doch ein guter Thriller sein - verwirrend, spannend und er sollte einen noch am besten auf eine falsche Fährte locken ;) Dabei war das Ende gut gewählt und verlief auch nicht zu kitschig oder unrealistisch, sondern dem Buch angemessen.

Obwohl ich selber nicht sehr oft Thriller lese, kann ich diesen jedoch definitiv weiter empfehlen! Ich vergebe daher 5 von 5 Sternen.