Heimweh

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simi159 Avatar

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Um in der Nähe seiner Tochter Isa zu sein, zieht Jesse Berg nach Berlin. Er ist Kinderarzt und arbeitet in der Ambulanz einer Klinik. Jesse arbeitet viel und lange, seine Tochter ist bei seiner Ex -Frau Sandra und wird gut von dieser betreut. Sie teilen sich die Betreuung der Tochter.
Eines Abend, Jesse ist mit der Betreuung von Isa dran, verspätet er sich um 90 Minuten. Seine Tochter ist spurlos verschwunden, Sandra ist tot, ermordet. Alles was Jesse Berg als Hinweis, wo seine Tochter ist bekommt ist ein Schriftzug an der Wand: "Du hast es verdient".
Während er über der Leiche seiner Ex-Frau kniet findet ihn eine Freundin, Jule, von Sandra, sie will die Polizei benachrichtigen. Berg kann dies nicht zulassen, denn der Entführer hat ihm genau das in einer weiteren Nachricht verboten. Jesse muss seine Tochter finden, der Weg und der Schlüssel zu ihr scheint in seiner Vergangenheit zu liegen. Und so nimmt er Jule mit und begibt sich auch den Weg in seine Vergangenheit.


Fazit:
Diese ist ein Thriller, der diese Bezeichnung wahrlich verdient.
Denn "Heimweh" ist super spannend, voller falscher Fährten und überraschender Wendungen. Nichts ist, wie es scheint. Man steht als Leser, ebenso wie Jesse Berg vor einer Mauer des Schweigens und wird am Ende mit einem tollen Showdown belohnt.
Max Raabe, versteht sein Handwerk, den Leser in die Irre oder besser einen Irrgarten zu führen, dass an als Leser aufpassen muss, sich in dieser tollen, komplexen Gesichte nicht zu verlieren. Denn Gut und Böse kann man irgendwann nicht mehr auseinander halten. Man Rätselt und rätselt und am Ende ist es doch ganz anders. TOLL.

Besonders gefallen hat mir, dass man durch ständige Perspektivwechsel, immer zwischen der Gegenwart, und Jessis Suche nach seiner Tochter und seiner eigenen Kindheit und seinen Erlebnissen im Heim wechselt. Dadurch erschließt sich nicht nur Jessie Charakter sondern auch die seiner ehemaligen Gefährten.

Die Charaktere sind gut gezeichnet, authentisch und schön komplex gestaltet. Das macht sie ungewöhnlich und nicht durchschaubar. Ein weitere Punkt warum man als Leser bis zum Schluss im dunklen Tappt, wie das alles zusammen hängt.

"Heimweh" ist eine dieser Geschichten die nachklingen, denn das Motiv ist so alltäglich und schicksalsträchtig, dass man ins Grübeln kommt, ob man selbst auch so handeln würde, hätte man ähnliches Erlebt.

Ein toller Thriller, der alles hat, was es für schlaflose Nächte und fliegende Seiten braucht.
Von mir gibt es dafür 5 STERNE.