Heimweh

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
mine_b Avatar

Von

Das neuste Werk von Marc Raabe mit dem Titel „Heimweh“ ist ein eigenständiges Werk, welches in das Genre Thriller eingeordnet werden kann.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Jesse Berg ist ein erfolgreicher Kinderarzt. Frisch geschieden, kümmert er sich liebevoll um seine kleine Tochter Isa. Über seine Vergangenheit spricht er nicht. Bis plötzlich seine Exfrau ermordet und seine Tochter entführt wird. Der Täter hinterlässt für Berg eine Nachricht: Sie gehört dir nicht. Du musst sie vergessen. Berg ist klar, dass er selbst das Ziel des Anschlags ist. Eine langvergessene Schuld drängt ans Licht. Um Isa zu finden, muss er das tun, was er nie wollte: zurück in seine Vergangenheit. Zurück ins Heim. Dort hat er gelernt, sich zu wehren, und dort wäre er beinahe getötet worden. Berg nimmt die Kampfansage an. Denn für Isa würde er alles tun. Auch ein zweites Mal durch die Hölle gehen.

Dies war mein erstes Buch von dem Autor Marc Raabe. Positiv möchte ich hervorheben, dass ich gut in das Buch herein gefunden habe. Sowohl der Schreibstil ist ansprechend und angenehm, als auch der Auftakt der Story ist nachvollziehbar, sodass ich keine Probleme hatte, einen Zugang zu dem Buch zu finden. „Heimweh“ wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Der eine Erzählstrang beschreibt die Vergangenheit von Jesse, seine Kindheit und wie er anschließend in diesem Heim Adlershof seine eigenen Erfahrungen machen musste. Immer mehr erkennt man, dass diese vergangene Erzählung ein wesentlicher Bestandteil der heutigen Vorkommnisse ist. Denn die Tochter von Jesse namens Isa wurde entführt, seine Ex-Frau ermordet und an die Wand wurde ein Spruch geschrieben. Nur kann sich Jesse an nichts von damals erinnern. Da man als Leser kleine Bruchstücke aus dieser Vergangenheit zu lesen bekommt, ist man immer ein bisschen schlauer als Jesse und im Verlauf der Geschichte findet man das letzte Puzzlestück, bis sich das Rätsel löst. Die Suche von Jesse ist recht spannend gestaltet, immer wieder passieren unverhoffte Wendungen und man lernt seine Mitbewohner des Heimes nach und nach kennen. Dass da irgendetwas nicht stimmt, das merkt man recht schnell. Auch die Perspektive von Isa ist angenehm zu lesen und mir ist diese kleine Löwin richtig ans Herz gewachsen. Wie sie sich in solch einer schwierigen Situation behauptet, ist wirklich bemerkenswert. Insgesamt ist dieses Buch mit interessanten Charakteren gefüllt und man fragt sich, was in der Vergangenheit nun genau vorgefallen ist – ob dies wirklich alles ein Unfall war oder ob etwas verheimlicht wurde? Auch das eigentliche Hintergrundthema finde ich ansprechend und gut umgesetzt, wobei ich mir manchmal gewünscht hätte, dass dieses vielleicht noch etwas mehr in den Vordergrund rückt.
Leider ist bei mir bis zum Ende der bekannte Funke nicht komplett übergesprungen. Das Buch „Heimweh“ hat sich flüssig lesen lassen und es gab auch einige spannende Szenen, aber so richtig packen konnte es mich leider nicht.

Insgesamt ist es ein solider Thriller mit einem brisanten Thema, der angenehme und unterhaltsame Lesestunden verspricht und sich flüssig lesen lässt. Doch leider konnte mich das Buch nicht vollständig packen – daher kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben.