Konnte ich kaum aus der Hand legen

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kleine_welle Avatar

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Bei Jesse Berg ist nicht immer alles gut verlaufen, er ist in einem Heim groß geworden und kann sich nach einem Unfall nicht mehr an einen Teil seiner Vergangenheit erinnern. Doch jetzt ist er ein erfolgreicher Arzt und sein größtes Glück ist seine Tochter Isa. Als er eines Tages auf seine Tochter aufpassen soll, findet er seine Exfrau Sandra tot in ihrer Wohnung und Isa ist verschwunden. An der Wand in ihrem Kinderzimmer findet er eine Nachricht: „Du hast sie nicht verdient“. Als er auch noch einen Anruf von Isa erhält und sie ihm sagt, r solle sie vergessen und keine Polizei alarmieren, beginnt für Jesse eine Reise in die Vergangenheit. Er fährt zurück zu dem Heim in dem er aufgewachsen ist, Adlershof, denn er ahnt, dass alles mit seinem Unfall als Kind zu tun hat.

Marc Raabe fesselt in seinem Roman „Heimweh“ den Leser von der ersten Seite an. Man kann das Buch kaum noch aus der Hand legen. Geschickt wechselt er nicht nur die Zeiten, sondern auch die Perspektiven. Da ist einmal die Gegenwart, in welcher nicht nur aus Jesses Sicht erzählt wird, sondern auch aus Jules, die unfreiwillig in die Sache hineingezogen wird und auch aus der Sicht von Artur Messner, dem ehemaligen Heimleiter. Außerdem erhält der Leser Einblick in die Geschehnisse vor dem Unfall, natürlich aus Jesses Sicht.
Beim Lesen entwickelt man dann ab und zu Theorien, was passiert sein könnte und warum alle so seltsam auf Jesses Rückkehr nach Adlershof reagieren, aber am Ende überrascht Marc Raabe mit einem sehr guten und ausgeklügelten Ende.

Mein Fazit: Ich habe das Buch mit Genuss gelesen und kann es nur jedem wärmstens empfehlen. Einfach ein sehr gut geschriebener und spannender Psychothriller, den Fans von diesem Genre verschlingen werden.