Reise in die Vergangenheit

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Beschreibung:
Jesse Berg ist ein erfolgreicher Kinderarzt. Frisch geschieden, kümmert er sich liebevoll um seine Tochter. Doch dann ändert sich alles von einem Tag auf den anderen.
Seine Frau wird ermordet und seine Tochter entführt. Der Täter hinterlässt für Berg eine Nachricht: Sie gehört Dir nicht. Du musst sie vergessen. Schlagartig wird Berg klar, dass er selbst das Ziel des Anschlags ist. Eine lang vergessene Schuld drängt ans Licht. Ihm droht eine Reise in die Vergangenheit, in seine Zeit im Heim. Doch dort hat er auch gelernt, wie man sich wehren kann, wenn man sich wehren muss. Berg nimmt die Kampfansage an. Für seine Tochter würde er alles tun. Auch einmal durch die Hölle gehen.

Marc Raabe bleibt auch mit diesem Roman seiner Linie treu: Spannung von der ersten bis zur letzten Seite; so geschrieben, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann, bevor das letzte Wort gelesen wurde.
Es beginnt mit einer Reise in die Vergangenheit: 1981. Ein Junge wird entführt, attackiert und in ein flaches Grab gestoßen. Dann Schwärze.
Sprung in die Gegenwart: Jesse Berg, Arzt, liebevoller Vater, aber mit einem Loch in seiner Erinnerung. Alles was vor dem „Unfall“ geschah, ist weg. Die wenigen Erinnerungen aus dieser Zeit basieren auf Hörensagen von anderen. Er muss es glauben, da in seinem Kopf nur Dunkel herrscht, was diese Zeit angeht.
Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse: Jesse soll an einem Abend im Januar auf seine Tochter Isabelle – sein Ein und Alles – aufpassen. Als er mit reichlicher Verspätung in der Wohnung seiner Exfrau ankommt, findet er Sandra tot im Wohnzimmer. Seine Tochter ist verschwunden und an der Kinderzimmerwand steht eine Botschaft, die nur für ihn sein kann: Du hast sie nicht verdient. Was bedeutet das? Warum musste Sandra sterben? Für Jesse ist klar, es muss mit der Zeit vor dem Unfall im Heim zusammenhängen. Da er den alten Heimleiter telefonisch nicht erreichen kann, bleibt ihm nur eins: Er muss nach Weg nach Garmisch-Partenkirchen und direkt mit dem alten Mann reden. Vielleicht bringt das etwas Licht ins Dunkel.
Also macht sich Jesse auf den Weg.
Und die „Zeitreise“ beginnt.

Sehr spannendes Buch, mit anschaulichen Beschreibungen und Rückblicken in die Kinder- und Jugendzeit, die Jesse allein bei seinem Vater und später im Heim Adlershof in Garmisch-Partenkirchen verbracht hat. Langsam baut sich die Geschichte auf, die ein überraschendes Ende nimmt.
Und wenn man das Buch dann zuklappt, bleibt die Ungewissheit, ob so etwas tatsächlich in deutschen Kinderheimen passieren kann oder ob alles nur Fiktion ist.