Aus dem Leben einer Braut

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metalpanda Avatar

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Welche junge Frau träumt nicht vom schönsten Tag des Lebens, von der eigenen Hochzeit? Nicht Charlotte, bekennende Turnschuhträgerin. Eigentlich will sie nie heiraten, und schon gar nicht mit viel Schnickschnack, bis zu dem Tag, wo ihr Freund Georg ihr in der Küche einen Heiratsantrag macht. Zwischen dem Kühlschrank und einem Marmeladenglas.

In einem locker-leichten Stil und mit einer guten Portion Witz erzählt Filippa Blum die aus dem Leben von Charlotte. Dem frisch verlobten Paar stehen so einige Problemchen im Weg – trinkfreudige Verwandschaft ist da noch das geringste Übel. Aber was tun, wenn das günstige eBay-Brautkleid sich am Vorabend der Hochzeit als wirklich billig entpuppt? Auch die Wahl der richtigen Location ist nicht einfach.

Im Grunde erzählt die Autorin genau die Geschichte, die wohl ziemlich jedes Paar in den Wochen und Monaten vor der Hochzeit durchmacht, zugegeben auf eine sehr übertriebene Art und Weise. Auch die gängigen Klischees werden bedient, z.B. die beiden Freundinnen von Charlotte, die eine Fleisch gewordene Emanzipation, die andere Typ Prinzessin, die schon im Sandkasten von ihrer großen Hochzeit mit dem Traumprinzen geträumt hat.

Es ist eine leichte Lektüre, die man gut im Urlaub oder an einem verregneten Nachmittag lesen kann. Da das Buch mit knapp 240 Seiten nicht besonders dick ist, vermisst man auch nicht die – doch eher knapp gehaltene – Handlung. Natürlich darf man diesen Roman weder als Anleitung für zukünftige Bräute noch als anspruchsvolle Lektüre betrachten. Man muss sich einfach in die Protagonistin einfühlen, mit allen ihren Eigenarten – dann kann man auch gut mitlachen. Die Ausdrucksweise mag  zwar stellenweise als unangemessen erscheinen – z.B. als sie vom Kinder „werfen“ spricht, man muss jedoch bedenken, dass es die Meinung einer jungen Frau ist, die nie heiraten wollte und das ganze Trara um dieses Fest nie verstanden hat und nun von der Situation doch etwas überfordert ist.

Ich fand das Buch als Lektüre für zwischendurch ganz unterhaltsam, man sollte vielleicht im Vornherein nicht zu viele Ansprüche an einen Frauenroman dieser Art stellen.