Ein spannendes Krimidebüt

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meinekleinebüchersucht68 Avatar

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Mit „Helle Tage, dunkle Schuld“ hat Eva Völler ihren ersten Kriminalroman, der Oktober 2023 im Droemer Verlag erschienen ist, vorgelegt. Zwar kenne ich die Autorin von ihrem Namen her, aber eins ihrer Bücher habe ich noch nicht gelesen und so war dies nicht nur ihr Debüt, sondern auch meins.

Der flüssige und leichte Schreibstil gefiel mir auf Anhieb, dadurch tauchte ich relativ schnell in den ersten Fall von Carl Bruns ein und ab. Während des Lesens merkte ich, wie mich die Geschichte immer mehr und mehr in ihren Bann zog und ich dieses Buch kaum noch aus den Händen legen konnte. Hier musste ich einfach wissen, ob und wie Carl Bruns den Fall lösen wird. Zu dem bildhaften Erzählstil gesellten sich die authentischen und lebendigen Charaktere, die mir sehr gut gefielen. Dank des brillanten Wiederspiegelns konnte ich mich perfekt in ihr Handeln und Tun hineinversetzen.

Die Geschichte ist ein exzellentes Zusammenspiel aus fiktiver Handlung auf wahren Begebenheiten. Kriminalbeamter Carl Bruns ist wieder im Amt und darf seiner Polizeitätigkeit nachgehen, die er während der Nazizeit ruhen lassen musste. Sein „erster“ Fall ist Adelheit Hoffmann, die aus dem Fenster gefallen ist. Schnell wird klar, dass es sich hierbei um keinen Unfall handelt, sondern Mord. Sein erster Verdächtiger ist der Sohn der Toten, denn dieser wird, wegen eines Massenmordes, seit geraumer Zeit gesucht. Seine Ermittlung reichen weit bin in die Nazizeit zurück, die ihn in erschreckende Machenschaften blicken lassen. Bei seinen Recherchen trifft er auch auf seine Jugendliebe Anne, die zusammen mit ihrer Schwester Frieda in die Wohnung der Verstorbenen einzieht. Ob das nicht ein Fehler war, denn bald geraten die beiden auch in den Fokus des flüchtigen Sohnes.

Eva Völler hat nicht nur einen spannenden Kriminalroman abgeliefert, sondern sie lässt ihre Leserschaft in die dunkle Vergangenheit des zweiten Weltkrieges ein und abtauchen. Sie erzählt über die grauenvollen Machenschaften, die dort herrschten und wie es dazu kam, dass so viele Nazis in ihre alten Führungsposten wieder zurückkehren konnten, ohne irgendwelchen Konsequenzen zu spüren. Zudem lässt sie Betroffene (Opfer und Täter) aufeinandertreffen. Dieser Einblick ist nicht nur aufwühlend, sondern schockierend zugleich. Wer jetzt meint, dass der „eigentliche“ Fall zu kurz kommt, der irrt. Die Autorin hat ihren Fall perfekt in die Tatsachenberichte eingebettet, so dass man meinen könnte, dieses Szenario hat sich genauso abgespielt. Hat es aber nicht, denn sie ist fiktiver Natur. In der Mitte des Buches war ich felsenfest davon überzeugt, dass ich den Fall gelöst habe und weiß, wer der oder die Täter sind. Pustekuchen! Plötzlich kamen immer mehr Wendungen ans Tageslicht und ich verlor komplett die Übersicht. Irgendwie stand ich am Anfang des Falls. Wer wars und warum? Wow! Der stetig steigende Spannungsbogen ließ mir absolut keine Wahl: ich musste bis zum Schluss weiterlesen! Ein brillant ausgefeiltes Ende, dass ich so nicht erwartet habe. Kompliment!

Dieser historische Kriminalroman hat mich mehr als nur überrascht. Er war authentisch, aufwühlend und spannend zugleich. Jetzt freue ich mich schon, auf den zweiten Fall für Carl Bruns und hoffe, dass er genauso spannend sein wird, wie dieser hier. Ich kann, nein, muss „Helle Tage, dunkle Schuld“ nur weiterempfehlen!
5 von 5 Sternen! 1A Krimi!