Kriminalfall einfühlsam und lebendig erzählt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
simona_buecher Avatar

Von

Zunächst einmal hat mich beim Lesen sofort der wunderbare, professionelle Schreibstil von Eva Völler begeistert. Hier sitzt jeder Satz und jede Redewendung, Sprache und Handlung sind gleichmäßig im Fluss. Die Geschichte selbst ist sehr stimmig erzählt. Kriminalkommissar Carl Bruns, ein geschiedener junger Mann von 38 Jahren, arbeitet für die Abteilung Kapitalverbrechen im Essener Polizeipräsidium. Er hat den Mord an Adelheid aufzuklären, die zufällig die Schwiegermutter seiner angehenden Schwägerin ist. Dann geschehen weitere, aber deutlich brutalere Morde. Ein gefährlicher, unberechenbarer Verdächtiger ist auch vom ersten Moment ins Auge gefasst. Doch erstaunlicherweise ändert sich gegen Ende des Romans noch einmal das Blatt, so dass das vermeintlich Vorhersehbare noch eine überraschende Wendung bekommt. Im Roman wird eine Menge Zeitgeschichtliches verarbeitet. Schlimme Kriegsverbrechen werden aufgedeckt. Auch die Hungers- und Wohnungsnot in Deutschlands Nachkriegsjahren wird authentisch dargestellt. Sehr gefallen hat mir, dass sich auch eine Liebesgeschichte zwischen Carl und Anne entwickelt. Insgesamt ein sehr lesenswerter Roman, den ich gern weiterempfehle.