Nachkriegskrimi

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froschman Avatar

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Nach dem Krieg kann Carl Bruns wieder seinen Dienst im Essener Polizeipräsidium in der Abteilung für Kapitalverbrechen ausüben, nachdem er während der Nazizeit wegen seines jüdischen Großvaters nicht für die Polizei arbeiten durfte, sondern im Kohlebergbau unter Tag seinen Unterhalt verdienen musste. Im Laufe der Erhebungen bei einem Mordfall findet er heraus, dass es vor drei Jahren in den letzten Tagen des Krieges ein grausames Verbrechen gegeben hat, bei dem 35 im Polizeigefängnis einsitzende Zwangsarbeiter ohne Gerichtsurteil in einem naheliegenden Waldstück von Polizisten hingerichtet wurden. Noch während seiner Untersuchungen zu diesem Fall geschehen im Umfeld weitere Morde und erst allmählich gelingt es Carl, Zusammenhänge zwischen dem damaligen Fall und den derzeitigen Morden herzustellen und gerät dabei nicht nur selbst, sondern auch seine Geliebte Anna in Gefahr.
Der Autorin Eva Völler ist es gelungen, viele historische Fakten in diesen Krimi einzuflechten und die mangelhafte Aufarbeitung der Naziverbrechen während der Besatzungszeit aufzuzeigen. Sie beschreibt außerdem das Leben in den ausgebombten Gebäuden, wo die Personen zum Teil nur in feuchten Kellern ein Dach über dem Kopf finden konnten. Der leichte Schreibstil ermöglicht das Lesen in einem flotten Tempo. Ein wirklich gelungenes Buch.