Zum krausen Bäumchen

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crazy girl Avatar

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Im Prolog werden im April 1945 in essen-Rüttenscheid Leichen von Hand ausgegraben. Die Polen zwangen wahllos ausgesuchte Leute dazu. Die Leichen waren an den Händen gefesselt, hingerichtet worden und verscharrt worden.
Die eigentliche Handlung beginnt im April 1948. Die Eigentümerin eines Mietshauses stürzt aus dem Fenster. Alles deutet auf absichtliche Tötung hin. Der Kriminalbeamte Carl Bruns, der wegen seines jüdischen Großvaterswährend der letzten 11 Jahre des Krieges in der Zeche arbeiten musste und jetzt wieder Dienst ist, ermittelt. Der Sohn der Ermordeten ist ein gesuchter SS-Verbrecher. Die Schwiegertochter und die beiden Schwestern leben jetzt zusammen mit dem Enkel Emil in Köln und erben das Haus. Carl kennt eine von den Frauen und je weiter er in dem Fall gräbt, desto persönlicher ist er betroffen. Und dann sind da ehemaligen Parteimitglieder, die ihre Ämter zurück möchten.
Das Cover und der Titel gefallen mir sehr gut. Die Protagonisten werden sehr anschaulich beschrieben. Ab und zu kommt der Ruhrpott-Dialekt in den Dialogen vor und der Spruch "zum krausen Bäumchen" wird auch gut erklärt. Das Leben in der Nachkriegszeit mit dem Schwarzmarkt und der Währungsreform wird sehr gut beschrieben und sehr gut recherchiert. Die Handlung lässt sich flüssig lesen und entwickelt sich spannend.