Überraschend anders

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kathitintenkleks Avatar

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Beim Cover dachte ich zunächst, dass das Muster zu einem Oberteil von Henriette passen könnte. Es stellt sich allerdings heraus, dass das Cover eine tiefere Bedeutung hat, die ich hier allerdings nicht vorwegnehmen mag.
Das Buch erzählt in kurzen Kapiteln Henriettes Geschichte. Henriette ist stark übergewichtig und die kurzen Kapiteln und der distanzierte Schreibstil hat dazu geführt, dass ich mir gut vorstellen konnte, wie Henriette sich von sich selbst distanziert hat. Henriette leidet nicht nur unter ihrem Gewicht, sie leidet auch darunter, dass ihre Mutter sich permanent in ihre Angelegenheiten einmischt. So eine Mutter wünscht sich niemand. Eigentlich sollten Mütter unterstützend sein, aber Henriettes Mutter zieht sie immer weiter runter und kritisiert sie. Allerdings verzichtet das Buch komplett auf direkte Rede, sodass das gesprochene bereits durch Henriette interpretiert wurde. Die gesamte Geschichte ist von ihrer Schwerfälligkeit gezeichnet und ich hatte die ganze Zeit das Bedürfnis, ihr einen kleinen Schubs zu geben.
Der Klappentext verspricht, dass Henriette sich öffnet, allerdings hatte ich mir eine stärkere Entwicklung gewünscht. Das bewusst sehr offen gehaltene Ende gefällt mir ebenfalls nicht, da ich so nicht das Gefühl habe, dass die Geschichte ordentlich abgeschlossen wurden.