Henry Hunter jagt den Urvampir

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lunamonique Avatar

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Sein Debütroman “Basinkasingo“ wurde 1982 zum Bestseller. Mit seinem Roman „Das vergessene Kind“ landete John Matthews bei der Times in den Top Ten der besten Gerichtsthriller aller Zeiten. In „Henry Hunter jagt den Urvampir“ nimmt John Matthews Klein und Groß mit auf ein ungewöhnliches Abenteuer.

An der St. Grimbolds Schule für Außergewöhnliche Jungen lernt der 12jährige Rudolphus Pringle den gleichaltrigen Henry Hunter kennen. Henry plant die Suche nach einem seltenen Käfer und fragt Dolf spontan, ob er ihn bei der Expedition begleiten möchte. Kurze Zeit später sitzen die Beiden in einem Düsenjet auf dem Weg nach Afrika. Henrys reiche Eltern unterstützen die ungewöhnlichen Abenteuer ihres Sohnes und lassen ihm völlig freie Hand. Dolf nimmt lieber an Henrys Expeditionen teil, als in die Schule zu gehen. Das nächste Abenteuer wird für die Jungen zu einer großen Herausforderung. Ist Bram Stokers Dracula gar keine Erfindung?

Die Figur des Henry Hunter ist eine tolle Erfindung. Henry findet es spannend, nach Dingen wie Fabelwesen zu jagen und Sachen, an die keiner glaubt, auf den Grund zu gehen. Er überrascht seinen Freund Dolf immer wieder mit seinen ungewöhnlichen Sprachkenntnissen, Kampftechniken, seiner Expeditionsausstattung und seinem umfangreichen Wissen. Henry und Dolf erinnern an Sherlock Holmes und Dr.Watson, gehen aber ihren ganz eigenen Weg. Durch die Ich-Figur und den Erzähler Dolf erfährt der Leser von den gemeinsamen Abenteuern. Mit seiner gelassenen, draufgängerischen Art, Intelligenz und seinem Mut bringt Henry Dolf und sich in die unmöglichsten Situationen. Es scheint immer einen Ausweg zu geben. Das Team Henry und Dolf überzeugt. Einer ist für den anderen da. Dolf muss so manches Mal seine Angst überwinden.

Im Prolog kommt mit Henrys etwas unglücklicher Situation und seiner gelassenen Reaktion darauf gleich zu Anfang Humor ins Spiel. Auf Bedrohliches reagiert Henry eher mit Interesse und Neugierde als mit Angst. Er ist so ganz anders als andere Jungen und daher eine mitreißende Hauptfigur. Dolf kann mit seiner liebenswerten, treuen Art und seinem Hang zum Abenteuer gut mit Henry mithalten. In Band 1 punkten alle Charaktere mit Persönlichkeit. Einen besonderen Unterhaltungswert hat Bella. Sie entwickelt sich im Laufe der Geschichte zur dritten Hauptfigur. Was ist Wahrheit, was ist Erfindung? In seiner Lieblingszeitschrift „Die unglaubliche Welt: Magazin für Unwahrscheinliche Ereignisse und Seltsame Vorhersagen“ stößt Henry auf Anhaltspunkte für ein neues Abenteuer. Im Gegensatz zu Dolf hält er die in der Zeitschrift erschienenen Artikel nicht für ausgemachten Schwachsinn. Henry hat ein untrügliches Gespür dafür, worin ein oder mehrere Körnchen Wahrheit stecken. Originelle Einfälle, Sprache und Charaktere machen dieses Abenteuer so mitreißend. Zum Schluss wird der Leser an einer Suche beteiligt, die den zweiten Band „Henry Hunter und der Piratenfluch“ mit Neugierde erwarten lässt.

Das Cover mit den Abenteurern Henry und Dolf, einer lauernden Bedrohung und den knalligen Farben Blau und Grün zieht alle Aufmerksamkeit auf das Buch. Auffällig ist auch der gelungen platzierte Titel in Weiß. Die Atmosphäre der Geschichte wird durch die vielen treffenden und ausdrucksstarken Illustrationen von Nick Tankard verstärkt. „Henry Hunter jagt den Urvampir“ ist für Kinder ab 10 Jahren und die ganze Familie ein spannender Lesespaß. Es wird nie so gruselig, dass sich die jungen Leser fürchten müssen.