tiefsinnige Freundschaftsgeschichte für Kinder

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maulwurf123 Avatar

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"Henry Kolonko und die Sache mit dem Finden" ist ein Kinderbuch von Autorin Maja Konrad. Am 28. September diesen Jahres ist es mit insgesamt 128 Seiten im Carlsenverlag erschienen. Zielgruppe sind in erster Linie Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren. Das Kinderbuch eignet sich hervorragend zum ersten Selbstlesen, kann aber auch gut zum Vorlesen genutzt werden. Gerade bei Letztgenanntem kann man gut das Thema von Trauer und Verlust, welches die Geschichte u.A. auch prägt, nachbesprechen.

Das Coverbild ist farbenfroh und ruft schon beim Betrachten erste Vermutungen zur Geschichte hervor. Deutlich kann man den Protagonisten, den 9-jährigen Jungen Henry Kolonko, erkennen. Neben ihm ist die quirlige Pippa, das neue Nachbarsmädchen, abgebildet. Gemeinsam locken sie gerade eine vermisste Katze an. Das Bild stellt eine Szene aus der Geschichte dar.

Wie bereits erwähnt, steht der 9-jährige Henry im Mittelpunkt der Handlung. Er hat ein sehr ungewöhnliches Hobby: In seiner Freizeit sammelt er verloren gegangene Dinge und sucht nach ihren Besitzern. Am liebsten stellt er seine Nachforschungen dabei allein an - bis er eines Tages die quirlige Pippa kennenlernt. Auf seinen Streifzügen durch die Stadt weicht sie ihm fortan schon bald nicht mehr von der Seite. Mit Pippas Hilfe findet Henry nicht nur raus, wem das Gebiss gehört, das eines Tages vorm Asia-Laden lag, und wo die vermisste Katze mit dem Knickohr steckt, sondern auch, warum es ihm so wichtig ist, Verlorenes zurückzubringen...

Der Schreibstil von Autorin Maja Konrad ist auf die Zielgruppe von Kindern von 8 bis 10 Jahren ausgerichtet. Die Sätze sind klar, einfach verständlich. Auch die Kapitellänge ist der Zielgruppe angemessen. Hübsche kleinere Illustrationen schmücken dabei jede Seite aus. Diese stammen - ebenso wie das Coverbild - von Illustratorin Stefanie Jeschke.

Die Geschichte handelt sowohl von der Freundschaft zwischen Henry und der quirligen Pippa, als auch um ernstere, tiefgründige Themen wie der Verlust eines Elternteils, die damit verbundene Trauer und der Umgang damit. Pädagogisch einfühlsam hat Autorin Maja Konrad diese schwierigen Thematiken mit in die Freundschaftsgeschichte eingebunden.

Mit viel Liebe ins Detail werden die einzelnen Charaktere beschrieben. In den Protagonisten Henry kann man sich von Beginn an gut hineinversetzen. Er ist ein netter Junge und hat das Herz am rechten Fleck. Das Suchen vermisster Gegenstände oder Tiere bzw. das Zurückbringen an die Besitzer/innen ist ihm eine Herzensangelegenheit. Die quirlige Pippa bringt da viel neuen und frischen Wind in sein eher eigenbrötlerisches Freizeitleben. Verständlicherweise ist der Junge hiervon erst einmal überfordert und reagiert mit Ablehnung. Doch langsam freunden sich die Beiden immer mehr an und finden so einige ungeahnte Dinge noch heraus. Aber mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden! ;-)

Mein Fazit: Eine herzerwärmende Freundschaftsgeschichte mit reichlich Tiefgang. Schön erzählt und definitiv eine Empfehlung mit fünf Sternen wert!