Auf der Suche nach dem Glücklichen

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lealein1906 Avatar

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Ich gebe „Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ vier Sterne. Ich fand die Lektüre wirklich klasse, nur ein paar kleine Highlights haben mir gefehlt.
Herr Haiduk hat einen kleinen Kiosk in Berlin, in dem er seine Kunden beobachtet und stets das Beste für ihn will. Besonders Alma, eine Kundin, die stundenlang Zeitung liest, aber nur ganz selten ein Wort verliert, hat es ihm angetan. Eines Tages findet er einen Zettel an der Tür, dass Alma eine Lottoquittung gefunden hat und zwar die über einen 13 Millionen Gewinn. Herr Haiduk versucht das Schlimmste zu verhindern, weil natürlich jeder der Besitzer der verlorenen Quittung sein will und so begeben sich die beiden auf eine spannende Suche, nicht nur nach dem Gewinner, sondern auch nach der Antwort auf die Frage, wer so viel Glück überhaupt verdient hat und ob er damit umgehen kann.
Die Beschreibung der Atmosphäre im Laden, mit den vielen kleinen Details, hat mir wirklich gut gefallen. Aber was die Geschichte ausmacht sind ihre Charaktere, die bis zum Ende hin etwas geheimnisvoll sind und vor allem eins: nicht Mainstream. Wir haben diesen kleinen quirligen Herr Haiduk, der ganz genau über seine Kunden Bescheid weiß. Alma, eine Frau, die kaum spricht, aber stille Wasser sind ja bekanntlich tief. Und den nachdenklichen Ich-Erzähler, der diese Geschichte erzählt bekommt (was ich für dieses Buch als die genau richtige Schreibweise empfand, eine Geschichte in der Geschichte sozusagen). Auch der Schreibstil hat mir gefallen.
Wer eine spannende Action-Geschichte erwartet, ist bei diesem Buch falsch. Spannung kommt natürlich schon ein bisschen auf, durch die Frage, wer denn nun gewonnen hat. Aber das Buch will vor allem zum Nachdenken anregen. Macht Geld uns wirklich glücklich? Würden wir mit so viel Geld etwas Sinnvolles anfangen, oder doch wie schon einige andere daran zu Grunde gehen?
Ich mochte dieses Buch sehr, weil es mal anders ist als „normale“ Geschichte und durch vollkommen neue Reize besticht.