Ein zauberhaftes Buch über das Glück

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"Herrn Haiduks Laden der Wünsche"- ist mir allein schon wegen dem wunderschönen Titel aufgefallen. Zusammen mit dem sehr gut gelungenen Titelbild hat es mein Interesse für dieses Buch geweckt und wäre mir dadurch wahrscheinlich auch schon im Buchhandel positiv aufgefallen.
Herr Haiduk betreibt einen winzigen Kiosk in Berlin- wegen der Liebe kam er aus Paris hierher, allerdings hielt diese Liebe nicht lange. Aber er blieb in Berlin und genießt seitdem sein ruhiges Leben.
Seine Stammkunden im Kiosk sind ihm sehr vertraut, da gibt es Erwin und Karl, die Witwe, den Kettenraucher, den Schriftsteller, die stumme Studentin und viele mehr.
Immer wieder kreuzen sich die Wege im "Nadelöhr" wie Herr Haiduk insgeheim seinen Laden nennt. Aber die stumme Studentin sitzt immer nur da, liest in den vielen Zeitschriften und kauft dann immer dasselbe.
Ein wenig erinnerte mich die Protagonistin an die Hauptdarstellerin des Filmes "Amélie".
Erschien sie doch erst sehr in sich gekehrt, fängt sie irgendwann an, auf ihre Weise ins Leben zu treten. Sie findet einen Lottoschein- nicht irgendeinen Lottoschein- sondern DEN Lottoschein. Den Lottoschein, den jeder wünscht zu haben. Denn dieser Lottoschein vermacht dem Besitzer zu 13 Millionen Euro zu kommen. Schon wochenlang wird nur darüber geredet und dann hängen plötzlich vor Herrn Haiduks Kiosk Zettel, die nach dem rechtmäßigen Besitzer des Lottoscheins suchen.
Die stumme Studentin, Alma, hat diese Suche aufgegeben. Aber Herr Haiduk möchte sie vor den Menschen bewahren, die alle dieses Geld haben wollen. Aber so ganz geheim lässt sich die Sache nicht abwickeln.
Schließlich findet eine Art "Bewerbungsgespräch" im Hinterhof des Kiosks statt, wer der rechtmäßige Besitzer dieses Lottoscheins ist.

Das Buch ist sehr amüsant und auch sehr schön zu sehen, wie sich Alma im Laufe der Zeit verändert. Zudem war ich sehr daran interessiert, wie die Geschichte aus geht.
Wird- was man ja erst mal gar nicht glaubt- WIRKLICH der rechtmäßige Besitzer gefunden?
Oder übergibt Alma dann doch den Lottoschein an einen wohltätigen Zweck?
Aber was ist mit ihrer Moral? Sie selber würde ihn nie einlösen.
Und was bedeutet Glück?
Ist Glück wirklich reich zu sein?
Oder bedeutet Glück viel mehr?
Ein sehr tolles Buch, was amüsant ist, aber auch teilweise zum Denken anregt.