Glück bedeutet mehr, als ein Lottogewinn

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dicketilla Avatar

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Zwei Türen und drei Menschen lang, so wird der kleine Laden von Herrn Haiduk beschrieben. So trägt er seinen Namen "Nadelöhr" zurecht.
"... Herr Haiduk wollte ausschließlich Händler sein, den Menschen, wie er sagte, kleine Freuden verkaufen und ihre kleinen Wünsche erfüllen." (S.7)
Im hinteren Teil des Ladens, kaum erahnbar, befand sich eine Tür, hinter der sich sein Paradies befand. An der Rückseite einer Friedhofsgruft,ein wunderschöner Garten, der in der Geschichte noch eine bedeutende Rolle spielen wird.
Nach 4 Jahren war der Schriftsteller Paul wieder an diesem Ort zurückgekehrt, wurde sofort von Herrn Haiduk erkannt, der schon immer wußte, dass dieser wieder auftauchen würde, von seinem Buch begeistert war, welches der Autor ihm einst schenkte.
Paul hatte wenig Glück mit seinem Buch, daher hatte er die Schriftstellerei schon vor Jahren aufgegeben.
Der Ladenbesitzer beginnt ihm eine Geschichte zu erzählen, der Paul anfangs desinteressiert folgt, später aber doch von ihr angetan ist, sogar in ihm der Wunsch aufkommt, darüber ein Buch zu schreiben.
Die Geschichte über Alma, unscheinbar, rätselhaft, von Haduk die Stumme genannt. Alma hatte eine Lottoscheinquittung gefunden, ausgerechnet die des 13 Millionen Jackpots Gewinners, der sich noch nicht gemeldet hatte.
Und so beginnt eine ungewöhnliche Suche nach dem Besitzer, die für allerlei Turbulenzen sorgt.

Die Geschichte wird durch Paul erzählt, wobei natürlich Herr Haiduk der eigentliche Held der Geschichte ist. Mit einer ihm eigenen Art geht er auf die Bedürfnisse seiner Mitmenschen ein, weiß sie mit ihren Eigenarten zu nehmen, gibt ihnen so nebenbei einen Rat mit auf den Weg.
Alma hingegen erscheint mir etwas sehr naiv, was sicher auch an ihrer Erziehung lag, die ihr nur Unsicherheit einbrachte.
Doch durch die Suche nach dem Gewinner, geht sie endlich aus sich heraus.
Florian Beckerhoff schafft wieder die skurrilsten Charaktere, die der Geschichte ein buntes Treiben bescheren, aber auch zeigt, wie Menschen in Erwartung eines Gewinns, ihre gute Schule verlieren, denken das große Glück gefunden zu haben.

Voller Ungeduld hatte ich auf das neue Buch von Florian Beckerhoff gewartet, da sein Buch "Frau Ella" zu meinen Lieblingsbüchern zählt.
Doch diesmal hat es mich nicht so sehr begeistert, wie seinen Vorgänger, obwohl er mit seiner tollen Sprache wieder für viele schöne Sätze sorgte.