märchenhaft

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petral. Avatar

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Herr Heiduk kam vor vielen Jahren der Liebe wegen nach Berlin. Die Liebe hielt zwar nicht, doch Herr Heiduk blieb und betreibt seitdem einen kleinen Laden für allerlei Krimskrams. Er verkauft dort nicht nur Süßigkeiten, Zigaretten und Zeitschriften, sondern hat außerdem auch noch eine Lottoannahmestelle. Und genau diese Lotterie bringt sein gewohnt ruhiges Leben ganz schön durcheinander. Alles fing mit einem verlorenen Lotterie-Los an und was genau danach passierte, erzählt Herr Heiduk einem ehemaligen Nachbarn und Kunden, der nach Jahren zum ersten Mal wieder seinen Laden betritt und den er immer noch für einen erfolgreichen Schriftsteller hält, obwohl der das Schreiben nach einem Misserfolg längst aufgegeben hat. So erzählen Herr Heiduk und sein Gehilfe Adamo also was sich in dem kleinen Laden zugetragen hat.

Alles fängt damit an, dass Herrn Heiduks "Lieblingskundin" Alma, eine stille Französin, die Herr Heiduk und Adamo heimlich nur die "stumme Studentin" nennen, vor der Ladentüre ein Los findet, das ausgerechnet das Gewinnerlos zu einem 13-Millionen Jackpot ist. Alma macht nicht das, was wohl die meisten anderen Menschen machen würden, nämlich das Los einfach selbst behalten, sondern sie möchte den rechtmäßigen Besitzer des Loses finden und sie möchte diesen, wenn sie ihn denn gefunden hat, auf Herz und Nieren prüfen, ob ihn das große Geld nicht etwa unglücklich machen würde und derjenige mit einem so großen Reichtum überhaupt umgehen könnte.

Da Herr Heiduk die Menschen besser kennt als die doch ziemlich naive Alma, möchte er íhr bei diesem Vorhaben so gut es geht, zur Seite stehen und so veranstaltet er im kleinen Hinterhof seines Ladens , eine Art Casting der potentiellen Gewinner. Und das sind nicht wenige, denn mit so viel Geld vor Augen, kommt die Gier bei vielen Menschen zum Vorschein und so melden sich jede Menge Leute, die angeblich alle genau dieses Gewinnerlos verloren haben. Jeder dieser Personen erhofft sich von dem Geld etwas anderes, doch eines haben alle gemeinsam - die Hoffnung, durch den großen Reichtum ihr Leben ganz anders zu leben.

Werden Alma, Herr Heiduk und Adamo tatsächlich herausfinden, wer von den vielen Menschen, der wahre Besitzer des Loses ist? Und werden diejenigen, die das viele Geld nicht bekommen, einsehen, dass man auch ohne diesen Reichtum sein Leben so gestalten kann, dass man zufrieden ist?Und wird Paul, der erfolglose Schriftsteller, tatsächlich diese Geschichte niederschreiben?

Aufgrund des wirklich schönen Covers habe ich mich schon sehr auf dieses Buch gefreut und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Es machte mir viel Spaß, in diesen kleinen Laden einzutreten, Alma bei der Suche des Gewinners zu beobachten und die unterschiedlichen und teils skurrilen Menschen kennen zu lernen, die all ihre Hoffnungen auf diesen Jackpot setzen. Für mich war diese Geschichte ein kleines Märchen, das nach dem Lesen ein positives Gefühl hinterlässt und das ich auf jeden Fall empfehlen würde.