Originelle Geschichte

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regenprinz Avatar

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Es wundert mich nicht, dass dieses Buch mit dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet wurde, denn die Geschichte ist gleichermaßen originell wie stimmig, amüsant und berührend.
Samuel, dessen Immunsystem bislang nie funktioniert hat und der dem Tod schon mehrmals sehr nah war, darf endlich die Klinik verlassen und hat nach einer erfolgreichen Behandlung die Chance auf ein „normales“ Leben zu Hause – was er weder kennt noch will. Und da Frida plötzlich auftaucht und nicht mehr verschwinden will, ist das Leben eigentlich auch gar nicht so normal wie gedacht. Stattdessen sieht sich Samuel einer hygienischen Katastrophe nach der anderen ausgesetzt, seit die Azubi des Todes in seiner Nähe die Sichel schwingt. Oder zu viel Eierkuchen verschlingt. Oder ihn nötigt, mit ihr auf den Spielplatz zu gehen. Oder …
Die Figuren sind alle wunderbar charakterisiert und sehr liebevoll dargestellt. Das gilt nicht nur für Samuel und Frida, sondern auch für sämtliche Nebenfiguren wie z.B. Schwester Ada, Samuels Eltern oder die Pfadfindergruppe mit Charlie und Emily. Ihnen allen kommt eine Bedeutung zu und es macht durchweg Spaß, dem Verlauf der Handlung zu folgen.
Wie das im Grunde düstere und schwere Thema Tod hier behandelt wird, fand ich klasse. Da Samuel ein kluger Kopf ist und sich auskennt, passt die Tiefgründigkeit – und dank des Humors, der die Geschichte durchweg begleitet, liest sich das Thema trotzdem leicht, ohne je an Substanz zu verlieren. Auch das Ende ist wunderbar stimmig! Und so ganz nebenbei weist dieses originelle Kinderbuch auf wichtige Aspekte von Freundschaft oder Familie hin und wirft nachdenkenswerte Fragen zum Leben auf.
Mir hat die Geschichte jedenfalls ausgezeichnet gefallen – und mit Fridas Notizen sowie den netten Illustrationen ist das Buch zudem sehr schön gestaltet!