Wahre Freundschaft – bis dass der Tod uns scheidet

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mimimimi22 Avatar

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In dem Kinderbuch „Hey, ich bin der kleine Tod...aber du kannst auch Frida zu mir sagen“ von Anne Gröger trifft der 11-Jährige Samuel auf den kleinen Tod Frida.

Handlung
Samuels Immunsystem ist reif für den Schrottplatz. Er leidet seit seiner Geburt an einer Autoimmunerkrankung. Nach vielen Jahren schlägt die Therapie endlich erfolgreich an und er darf das Krankenhaus verlassen. Doch Zuhause erwartet ihn wortwörtlich der Tod: Unfallrisiken aller Art, Keimschleudern in Form von anderen Kindern – und natürlich Frida. Plötzlich taucht das quirlige Mädchen mit schwarzer Kutte und Sense in seinem Zimmer auf. Und hat einen tödlichen Auftrag. Allerdings hat Frida die Rechnung ohne Samuel gemacht, denn wenn er sich mit etwas auskennt, dann damit, wie man überlebt. Ohne mich, denkt sich Samuel und macht seine eigenen Pläne, den ungebeten Gast wieder loszuwerden. Und so betreten die beiden gegensätzlichen Persönlichkeiten gemeinsam eine Welt, die beide nicht kennen und erleben aufregende Abenteuer.

Schreibstil
Die Geschichte wird mit einer Extra Portion Humor im Präsens in einfachen verständlichen Sätzen aus der Sicht von Samuel erzählt. Dadurch gelingt es der Autorin auch ernste Themen wie Tod, Krankheit und Mobbing auf Augenhöhe der jungen Leserschaft (ab 10 Jahren) zu erzählen. Zwischendurch werden Notizzettel von Frida eingeschoben, die ihre neuesten Erkenntnisse aus der Welt der Lebenden festhält. Der Leser erhält abwechselnde Einblicke in die Gedanken und Gefühle von Samuel und von Frida. Dadurch verliert die Erzählung nicht an Dynamik. Neben den Notizen von Frida runden die zahlreichen comicartigen Illustrationen die Erzählung wunderbar ab. Vor allem das Cover ist sehr gelungen!

Fazit
Beim Lesen habe ich mich köstlich amüsiert. Der Charakter von Samuel hat mich besonders begeistert. Er ist intelligent und hat ein breites medizinisches Fachwissen, das er den Erwachsenen gerne unter die Nase reibt. Eingepackt in seinem Schutzanzug mit Visierhelm, Mundschutz und Gummihandschuhen stellt er sich den Gefahren vor seiner Haustür. Wie ein Cowboy seine Pistolen im Halfter, trägt er sein Desinfektionsspray an der Hüfte.
Sehr schön fand ich die charakterliche Entwicklung von Samuel und Frida im Laufe der Geschichte.

Dieses Buch zeigt, dass ein krankes Kind trotz physischer Heilung nicht gleich auch von seinen großen Sorgen und Ängsten befreit ist. Dazu benötigt es eine extra Portion Mut, liebevolle Unterstützung der Familie und wahre Freundschaft.