Das Leben auf dem Dorf

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meggy_weltentaucherin Avatar

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Die grellen Farben und das helle Reh im Vordergrund – Im Kontrast zu der beruhigenden Natur im Hintergrund. Das Cover hat mich sofort angesprochen und mir Lust auf die Geschichte gemacht. Diese spielt sich in dem kleinen Fehrdorf im Norden Deutschlands ab, in welches ein Paar in seinen Dreißigern mit kleinen Kindern vor kurzem gezogen ist. Sie versprechen sich mehr Ruhe, mehr Zeit füreinander und für den Nachwuchs.
Zu Beginn des Romans überfährt Ingo eine weiße Hirschkuh. Um den Tod dieser Tiere rankt sich eine mystische Legende: Wer sie tötet, muss selbst auch innerhalb eines Jahres mit dem Leben bezahlen. Und so wird schnell klar, dass Laras und Ingos Landleben nicht so perfekt ist, wie sich die beiden erhofft haben. Gleichzeitig lernen wir Lesende viele weitere spannende, sehr unterschiedliche Bewohner:innen des Dorfes kennen.
Ebendies ist wohl mein größter Kritikpunkt. Es dauert doch eine Weile, bis man sich in Fehrdorf zurechtfindet. Ich musste mich immer wieder fragen: „Wer war sie nochmal? Wessen Mann ist das?“. Dennoch lohnt es sich dran zu bleiben. Früher oder später kannte ich mich dann doch aus, vor allem, weil die Charaktere durchaus Tiefe haben. Die Autorin nimmt sich auf knapp 500 Seiten die Zeit, die Leben der Figuren detailliert zu beschreiben, teilweise auch durch Rückblenden. So wird man auch durch den ein oder anderen Plot Twist oder eine neue Entdeckung, die einzelne Figuren machen, überrascht.

Insgesamt habe ich mich irgendwann wie ein Teil des Dorfes gefühlt und kann den Roman auf jeden Fall weiter empfehlen. Mich interessierte dabei vor allem die Grundthematik Stadt- vs. Landleben. Positiv ist mir außerdem aufgefallen, dass einige Frauen im Fokus stehen, die es schaffen, für sich und ihr Leben einzustehen.