Honeckers geheimnes Tagebuch

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Die Welt glaubt, dass Erich Honecker am 29. Mai 1994 in Santiago verstorben ist. Doch das ist nicht richtig, in Wahrheit ist er untergetaucht und hat Undercover in Chile gelebt. Während seiner Zeit dort, schreibt er auf Anraten seiner Frau Margot Tagebücher, in denen er das wichtigste tägliche Geschehen zusammenfasst. Diese Tagebücher sind nun aufbereitet worden und in Form eines Buches für den interessierten Leser zur Verfügung gestellt worden.

Inhalt:
Der Inhalt des Buches gefällt mir so mittelmäßig. Als ich eine Leseprobe des Buches las, war ich ein wenig skeptisch, fand die Leseprobe jedoch zum großen Teil amüsant und lustig. Nachdem ich nun jedoch das gesamte Buch gelesen habe, finde ich es teilweise überzogen und irgendwie gar nicht mehr lustig. Honecker beschreibt viele Ereignisse in der Welt, an die ich mich leider nicht erinnern kann, da ich zu diesem Zeitpunkt noch sehr jung war und das Weltgeschehen noch nicht verfolgen konnte. Vielleicht spricht mich das Buch deshalb gerade am Anfang nicht besonders an. Einige Stellen finde ich wirklich lustig, keine Frage, aber so im gesamten gefällt mir der Inhalt eher mittelmäßig.

Aufbaus und Schreibstil:
Das Buch unterteilt sich in viele kleine einzelne Tagebucheinträge, die nach Jahren gruppiert sind. Honecker beschreibt nicht jeden Tag, sondern nur die, die ihm erzählenswert erscheinen. Teilweise sind die Einträge sehr kurz und bestehen nur aus einem Satz, teilweise können sie auch mal 1-2 Seiten füllen. Immer wieder sind dann auch Anmerkungen des Autors zu finden, in denen er bestimmte Situationen aus seiner Sicht noch einmal schildert, oder einfach Wörter übersetzt oder ähnliches.
Das Buch liest sich insgesamt flüssig, auch wenn es mir an einigen Stellen eher langatmig erscheint. Dennoch hat das Buch einen relativ lustigere, lockeren Erzählstil, dem ich gut folgen konnte.

Charaktere:
Ich finde das Buch stellt eine lustige Seite von Honecker da. Besonders über seine Naivität im Bezug auf die DDR musste ich schmunzeln. Seine Einstellung zum Kapitalismus und den echten Problemen im Leben ist teilweise schon sehr amüsant. Ich finde er kommt in diesem Buch wirklich gut weg.

Cover und Klappentext:
Das Cover dieses Buches hat mich auf den ersten Blick angesprochen. Ich finde es zeigt direkt, dass es sich bei diesem Buch um ein humorvolles Buch handelt, dass die Hauptperson auf die Schippe nimmt. Auch den Klappentext finde ich ansprechend, so bin ich überhaupt erst auf die Idee gekommen das Buch zu lesen.

Fazit:
Leider hat mich das Buch ein wenig enttäuscht, da ich einzelne Passagen zu überzogen oder langsatmig fand. Die Idee an sich finde ich aber wirklich gut. Vielleicht kann ich mit diesem Buch auch weniger anfangen, da ich erst nach dem Mauerfall geboren wurde und besonders seine ersten Erinnerungen deshalb nicht teilen kann.