Drogenprävention in Romanform?

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Madlen Ottenschläger hat mit High Love eine ambitionierte Idee verfolgt: Ein Jugendroman, der vor den Gefahren des Konsums von Drogen warnen soll. Erzählt wird die Geschichte von Manja: Sie möchte so gerne zur Clique von Kati gehören. Nach den großen Ferien schafft sie es tatsächlich, sich mit Kati anzufreunden und Teil ihrer Gruppe zu werden. Beim ersten gemeinsamen Grillen an der Isar verliebt sie sich in Moritz. Doch Moritz raucht Joints und Manja muss erkennen, dass diese Joints ihm oft mehr bedeuten als sie.
Mir gefällt der Ansatz dieses Romans sehr gut, allerdings war ich über die Umsetzung dann doch erschrocken. Es scheint in diesem Buch voll in Ordnung zu sein, Alkohol zu trinken, zu rauchen und selbst die Joints sind wohl erst dann ein ernstes Problem, wenn dann noch Auto gefahren wird. Mich stört auch, dass dieser Wunsch nach Zugehörigkeit zu dieser "coolen" Gruppe von der Autorin nicht hinterfragt wird. Sicherlich ist es gerade bei einem Jugendroman sehr wichtig, nicht mit erhobenen Zeigefinger zu belehren. Aber hier wird meiner Meinung nach, das Drogenproblem - insbesondere auch das der legalen Drogen - etwas zu unbekümmert angegangen. Ich gebe dieses Buch auf jeden Fall meinen jugendlichen Söhnen nicht zur Lektüre, da ich ihnen so ein Bild nicht vermitteln möchte.