In ist, wer drin ist
Madlen Ottenschläger hat mit High Love nicht wie befürchtet einen Jugendroman mit erhobenen Zeigefinger geschrieben, um vor den Gefahren des Drogenmissbrauchs zu warnen. Ihr ist ein sehr warmherziges Buch über die Nöte und Ängste junger Menschen gelungen, das die Wege von Manja, Kati, Moritz und Sophie nachzeichnet. Manja, bislang Außenseiterin und etwas schüchtern, möchte nach einem Englandaufenthalt einen Imagewechsel bewerkstelligen und endlich zur angesagten Clique dazugehören. Sophie ist pragmatisch veranlagt und kann Manja nicht unbedingt verstehen, da sie die Cliquenzwänge besser als Manja durchschaut. Bewegung kommt in die Geschichte, als sich Manja unsterblich in Moritz verliebt. Erst viel später erkennt sie, dass Moritz viel kifft und seine gute und sprühende Laune nur besteht, wenn er unter Drogeneinfluss steht. Manja zieht Sophie mit in die Drogengeschichte und alle zusammen erleben turbulente Zeiten, bis die Wogen sich glätten. Madlen Ottenschläger ist es gelungen, die Figuren gut zu zeichnen, eine glaubhafte und nachvollziehbare Geschichte zu schreiben, so dass das Buch empfehlenswert für die Altersgruppe und auch für Eltern, die Interesse an den scheinbar kleinen Problemen ihrer Kinder haben. Sehr hilfreich ist auch ein Glossar im Anhang, das Anlaufstellen und Kontaktmöglichkeiten bei Drogenproblemen nennt.