Jugendroman mit Drogenhintergrund

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danib83 Avatar

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Zuerst möchte ich mich bei Vorablesen.de und dem Carlsen-Verlag für dieses Leseexemplar bedanken. In meiner Jugend habe ich viele Aufklärungsbücher über Drogen und Sekten gelesen, deshalb war es für mich umso spannender, wieder eines dieser Bücher in Händen zu halten. Nun bin ich doppelt so alt wie damals, die Thematik hat sich aber kaum geändert und auch der Schreibstil erinnert an meine Jugend. Das Cover finde ich ausgesprochen gelungen, denn das Liebespaar ist dezent in den Hintergrund gerückt. Es sieht fast wie ein Schattenspiel aus. Dass es sich bei diesem Buch um Drogen (Cannabis, Marihuana) handelt, war schon beim Lesen des Titels klar. Worum es genau geht, werde ich nun darlegen.

Manja ist jung und verliebt sich zum ersten Mal richtig in einen Jungen namens Moritz. Durch die coole Kati lernt sie ihn kennen und wendet sich von ihrer besten Freundin Sophie ab, die sich Sorgen um Manja macht, da die neue Clique für ihren Drogenkonsum bekannt ist. Neben Moritz gibt es allerdings auch noch Samuel, bei dem Manja auch weiche Knie bekommt.

Wie es sich für einen Jugendroman gehört, passiert meistens irgendetwas schlimmes oder das “Erste Mal” steht an. In diesem Werk werden beide Vorgaben erfüllt. Die Umsetzung der beiden Sequenzen ist der Autorin gut gelungen, denn es wird nicht zu viel verraten. Lesende können selbst darüber nachdenken.

Die Einteilung in 25 Kapitel finde ich für einen Jugendroman eigentlich etwas zu viel. Es hätte die Hälfte auch gereicht, denn oft werden dadurch Lesepausen erzwungen, die nicht sein hätten müssen. Ein bisschen stockt es dann, obwohl die Kapitelunterteilung an manchen Stellen äußerst gut gewählt wurde.

Die Figuren haben eigentlich keine typischen Charaktereigenschaften und wirken oft farblos. Selbst mit der Protagonistin bin ich nicht wirklich warm geworden, obwohl der Jugendroman in Manjas Ich-Perspektive geschrieben ist. Die Beziehung Moritz – Manja verläuft auch eher ‘typisch’ für diese Altersgruppe, doch ein geschlossenes Ende wäre vielleicht noch befriedigender gewesen. Ottenschläger lässt es offen und das könnte natürlich auch ein Hinweis auf eine Fortsetzung sein. Stoff wäre noch genug vorhanden.

Fazit

Ein netter Jugendroman angesetzt ab einem Alter von 13 Jahren. Es geht um Drogenkonsum und dessen Folgen, um die erste Liebe, um Pubertät und Mutter-Tochter-Gespräche. In dieser Form ist der Roman schon dagewesen, die Umschlaggestaltung und die Aufmachung an sich sind aber liebevoll gemacht und deshalb spreche ich auch eine Empfehlung aus für all jene, die sich mit Drogen auseinandersetzen (müssen). Würde sich zum Beispiel auch als Buch für ein Referat in der Schule eignen, wenn das Thema durchgenommen wird. Ottenschläger gibt dazu auch einige Internetadressen bekannt.