Liebe mit Schwierigkeiten

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lale1972 Avatar

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Das Buch "High Love" von Madlen Ottenschläger ist im Dezember 2013 im Carlsen Verlag erschienen. Es erzählt die Geschichte von Manja, einem unauffälligen Mädchen, die nach den Ferien unerwartet und plötzlich von Kati angesprochen wird, der coolen Kati, die alle mögen. Sie möchte gerne aus ihrer Unsichtbarkeit auftauchen und lässt sich deshalb auf Katis Einladung zum Grillen an der Isar ein. Dafür belügt sie das erste Mal ihre allerbeste Freundin Sophie. An diesem Abend lernt sie Moritz kennen, in den sie sich Hals über Kopf verliebt und von da an gerät Manjas Leben aus den Fugen. Sophie wendet sich beleidigt von ihr ab, wirft ihr ein Tütchen Gras vor die Füße und deutet an, dass Katis Clique kifft und dass Manja das dann gut gebrauchen kann. Und so ist es auch. Moritz und auch der Rest der Clique kifft, manche mehr, manche weniger. Und bei Moritz bestimmt Gras das ganze Leben. Manja stört das in vielen Fällen, aber um der Liebe willen, gibt sie bei Moritz immer nach... Bis eines Tages etwas passiert, das Manja die Augen öffnet.
Madlen Ottenschläger schreibt in auffällig kurzen Sätzen, es liest sich leicht, aber manchmal fast ein bisschen ruckelig. Das Thema Kiffen ist mir in der Breite noch nicht so untergekommen, zudem verfüge ich nicht über praktische Erfahrung, daher kann ich nicht beurteilen, ob die Situationen realistisch dargestellt sind, verlasse mich da aber auf die "Hamburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V.", die bei diesem Roman beratend zur Seite stand.
Die Protagonistin des Buchs, Manja, ist von der Autorin sehr gut beschrieben worden, man kann sich gut in sie hineindenken und -fühlen. Ihr Hin- und Hergerissen-Sein, ihre erste große Liebe und doch ihre Zweifel. Auch Sophie, die nicht so genau gezeichnet wird, kann man verstehen. Ihre Angst, ihre beste Freundin verlieren zu können, dass sie keine Rolle mehr in Manjas Leben spielen könnte, dass ihre traute Zweisamkeit kaputt sein könnte. Sophies "Gegenspieler" um Manjas Gunst, Kati und Moritz, sind ganz anders. Ihr Leben dreht sich nicht nur um Manja, sie haben eine ganze Clique, sie sind die Coolen. Aber sie sind auch nicht richtig für Manja da und in bestimmten Situationen sehnt Manja sich dann doch nach Sophie, Sophie, die sie kennt und versteht. Sophie, die nichts tun würde, das Manja weh tut. Aber im Laufe der Zeit, merkt Manja, wer für sie da ist und wer nicht ...
Ich finde, das Buch lies sich sehr gut lesen, die Teenie-Liebesgeschichte, die beste-Freundinnen-Geschichte und die Drogengeschichte hielten sich die Waage und so bekam das Buch nicht den befürchteten Zeigefinger. Ich glaube nicht, dass es bei einem vorhandenen Drogenproblem einen therapeutischen Zweck hätte, aber es stärkt in bestimmten Situationen vielleicht doch das Rückgrat, um NEIN zu sagen, wenn es darauf ankommt.
Eine Liebesgeschichte, die nicht nur eine Liebesgeschichte ist!