Sehnsucht... nach Träumen

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marialein Avatar

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Als Anettes Tochter Emma von zu Hause auszieht, um ihr Studium zu beginnen und auf eigenen Beinen zu stehen, bricht für sie eine Welt zusammen. Auf einmal ist sie nutzlos, muss sich nur noch um sich selbst kümmern.

Sie erinnert sich an die Träume, die sie mit 18 hatte. Damals dachte sie, ein Motorrad, ein eigenes Haus und Selbstständigkeit würden ihr das perfekt Glück bescheren.

Mit Selbstironie, einer nüchternen Einstellung zu ihrem Leben aber nicht ohne eine gewisse Lebensweisheit versucht Anette nun, die vielen leeren Stunde ohne ihre Tochter zu bewältigen. Ich kann soooo gut nachvollziehen, wie schwer ihr das fällt, und dennoch bewundere ich, wie cool und vernünftig sie damit umgeht. Statt sich in ihren kindlichen Träumen zu verrennen und sich einzureden, dass ein Haus oder ein Motorrad sie glücklich machen würden, sucht sie nach etwas, wovon wir eigentlich alle viel mehr gebrauchen könnten - Träume. Denn was ist schöner als ein Ziel vor Augen, das Streben und die Sehnsucht nach etwas, das unserem Leben einen Sinn geben soll und dabei selbst zum Lebenssinn wird.

Fern von jeglichen Klischees und Pseudoweisheiten, die in der Leseprobe nebenbei bemerkt auch gnadenlos durch den Kakao gezogen werden, bekommt der Leser einen ungetrübten Blick in Anettes Leben. Keine schöne oder auch nur bedeutende Stadt, eine komplett mit Idea eingerichtete Wohnung und noch nicht einmal ein Führerschein. Aber gute Freunde und eine unbeschwerte Einstellung zum Leben und seinen Herausforderungen und die Entschlossenheit, zu träumen. Herzerwärmend und voller Humor!