Leider etwas enttäuschend

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lorireads Avatar

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Nach einer langen Pause habe ich mich einmal wieder daran gemacht, eine Buchrezension zu schreiben und zwar für den neuen Roman von Katarina Bivald mit dem Titel "Highway to Heaven"

Der Titel war für mich eigentlich eher Nebensache, ich finde ihn ehrlich gesagt etwas abgedroschen, wenn natürlich auch mit gewissem Wortwitz. Was mich viel eher angesprochen hat und dazu bewegt hat, einen Blick ins Innere dieses Buches werfen zu wollen, war das Cover. Es ist zwar relativ schlicht und ohne großes Tamtam, aber dennoch finde ich es sehr schön und ansprechend gestaltet und vielleicht macht es gerade weil es so einfach ist schnell Lust auf mehr.

Zum Inhalt:

Das Buch handelt von der 38-jährigen und alleinerziehenden Anette, deren Tochter Emma mit 19 Jahren zum Studieren auszieht und damit das sonst so gleichförmige Leben ihrer Mutter völlig aus der Bahn wirft. Neben ihren Freundinnen Pia und Nesrin und ihrem Job im Supermarkt der schwedischen Kleinstadt, in der sie lebt, ist, bzw. war Emma bis dahin ihr einziger Lebensmittelpunkt und als dieser so plötzlich herausbricht, weis Anette schnell nichts mehr mit sich anzufangen. Sie lebt ihr Leben weiter, aber anstatt Emma tritt nun das Vermissen ihrer Tochter mehr und mehr in den Vordergrund, bis Anette, oder vielmehr ihre beiden Freundinnen beschließen, dass es so nicht mehr weiter gehen kann. Und so wird Anette mehr oder weniger freiwillig dazu gebracht, ihren Jugendtraum vom Motoradführerschein endlich in angriff zu nehmen, was ihr Leben erneut ziemlich umkrempelt.

Meine Meinung:

Zunächst fand ich den Einstieg in das Buch sehr nett, man hat schnell viel über Anettes Gegenwart und ihre Vergangenheit und vor allem ihre starke Verbindung zu ihrer Tochter Emma erfahren. Allerding muss ich sagen, dass ich im Laufe der Geschichte immer wieder den Eindruck hatte, dass die Beziehung der beiden in Wirklichkeit lang nicht so innig war, wie Anette sich dies anfangs geistig immer wieder ausmalte, zumindest von Emmas Seite aus nicht.

Der Schreibstil ist einfach und leicht zu lesen, ein typischer Roman zum Abschalten eben, bei dem man nicht viel nachdenken muss, sondern sich einfach berieseln lassen kann. Leider hat mich im Laufe der Geschichte genau daran immer wieder gestört, dass das Buch kaum Tiefgang besaß und dass auch die Story nicht wirklich anspruchsvoll und ereignisreich, sondern einfach nur aus dem Leben geschnitten und noch dazu ziemlich klischeebeladen war. Ich will natürlich nicht spoilern, deswegen sage ich nur soviel, nämlich dass die 38-jährige, die plötzlich Motoradfahrstunden nimmt, obwohl sie nicht mal einen normalen Führerschein besitzt, erst der Anfang ist. Wirklich unvorhersehbar oder sonderlich spannend war das Buch leider auch nicht und somit hat die Geschichte auch nicht sonderlich überraschend geendet, was nicht bedeutet, dass das Ende nicht weniger Klischee war.

Anette selbst und ihre Tochter Emma fand ich zwar nett, einen richtigen Zugang zu den beiden konnte ich allerdings auch nicht aufbauen, da die Charaktere allesamt sehr flach und unscheinbar aufgebaut waren und nicht wirklich viel Persönlichkeit gezeigt haben, was ich sehr schade fand, da das Buch dadurch um einiges besser hätte werden können.

Letztendlich muss ich leider sagen, dass die Geschichte zwar gut angefangen hat und insgesamt auch nett zu lesen war, mich aber zu guter letzt nicht zu ganz überzeugt hat.