Teilweise Realitätsnah

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
andue Avatar

Von

Als ihre 19-jährige Tochter Emma auszieht, beginnt für Anette eine sehr schwere Zeit. Als Alleinerziehende Mutter gab es in ihrem Leben nichts Wichtigeres als ihre Tochter und dann ist sie plötzlich weg. Nicht aus der Welt, aber auch nicht mehr zuhause. Anette fällt diese Tatsache sehr schwer, denn außer ihrer Arbeit und ihre Kolleginnen, die gleichzeitig auch ihre Freundinnen sind, hat sie nichts mehr.
Daher beschließt Anette, eine Probestunde in der Fahrschule zu nehmen, um sich mit dem Motorrad fahren vertrauter zu machen, da sie sich immer vorgenommen hat, dass sie irgendwann den Führerschein dafür besitzen würde.
Und ab dem Zeitpunkt ändert sich ihr Leben vor und nach....

Ich hatte große Lust dieses Buch zu lesen, denn ich bin selber Mutter von zwei Söhnen, die gerade an einem Wendepunkt ihre Lebens stehen. Abitur, Ausbildung oder Studium? Wenn ja, wo gehen sie hin. Bleiben sie zuhause wohnen oder ziehen sie aus?
Daher habe ich das Buch zumindest stellenweise als sehr realitätsnah empfunden. Ich glaube nicht, das viele Mütter einen Luftsprung machen, wenn die Kinder ausziehen und daher konnte ich Anette in einigen Punkten gut verstehen und mich in sie hineinversetzen.
Allerdings hat das etwas gedauert, denn der Anfang des Romans zog sich für mich etwas zu sehr in die Länge und ich war ein paarmal versucht, das Buch weg zu legen. Ab dem Zeitpunkt wo Anette erstmalig die Fahrschule betreten hat, kam aber die Änderung. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und mir kaum Lesepausen gegönnt.

Insgesamt ist das Buch humorvoll, aber auch sehr gefühlvoll geschrieben. Das Ende des Romans überrascht ein wenig, wenngleich er bis auf wenige Stellen ziemlich vorhersehbar ist.

Mein abschließendes Fazit lautet daher: Ein lesenswerter Roman von Katarina Bivald!