Ein vielversprechender Thriller, der tief unter die Haut geht

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Schon auf den ersten Blick vermittelt HimmelErdenBlau eine beklemmende Atmosphäre – das düstere Cover und der Untertitel versprechen einen psychologisch dichten Thriller über das Verschwinden eines Kindes. Romy Hausmann greift ein sensibles Thema auf und erzählt es mit ihrer typischen Intensität und psychologischen Tiefe. Der Einstieg ist sofort fesselnd: Ein Kind verschwindet spurlos, eine Familie zerbricht, und selbst zwanzig Jahre später bleiben die Wunden offen. Besonders spannend ist die Perspektive der Podcasterin Liv, die sich – angetrieben von einer Mischung aus journalistischem Ehrgeiz und Mitgefühl – auf die Suche nach der Wahrheit macht. Ihre Rolle als Außenstehende, die sich langsam in das Drama hineinzieht, verstärkt die emotionale Sogwirkung der Geschichte.
Es ist zu vermuten, dass Hausmann erneut mit Fragen nach Schuld, Erinnerung und Verdrängung arbeitet – Themen, die ihre Bücher besonders intensiv machen. Auch die psychologische Zerrissenheit der Figuren scheint eine große Rolle zu spielen. Die Andeutungen über familiäre Abgründe und ein vermeintliches Geständnis wecken die Neugier: Wer sagt wirklich die Wahrheit? Und was ist schlimmer – das Wissen oder das Nichtwissen?